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Studie: Nachtarbeit steigert Risiko einer Frühgeburt  
  Laut einer aktuellen Studie haben Frauen, die zu Beginn ihrer Schwangerschaft in der Nacht arbeiten, ein höheres Frühgeburtsrisiko. Der Grund könnte in einer Störung der "biologischen Uhr" durch die Nachtarbeit liegen.  
Offenbar sind die regelmäßigen Ruhestunden in der Nacht wichtig, damit sich das Kind gut entwickeln kann. Dies gilt anscheinend besonders für die ersten drei Monate einer Schwangerschaft, in denen die Grundlagen für alle Körperfunktionen gelegt werden.

Von der Studie der US-Universität North Carolina berichtet BBC Online.
Drei Belastungsfaktoren erhoben
Die US-Forscher interviewten 1.900 Frauen, die im siebten Monat schwanger waren, und befragten sie zu ihren Arbeitsbedingungen. Sie erhoben, wie oft die Frauen schwere Gewichte heben mussten, wie lange sie beim Job stehen mussten und wie häufig sie in der Nacht arbeiteten.

Dann setzten sie die Arbeitsbedingungen mit dem Geburtstermin in Beziehung.
Weder schwere Lasten noch Stehzeiten erhöhten Risiko ...
Dabei zeigte sich, dass weder das Heben schwerer Lasten, das für zehn Prozent der Frauen im ersten Schwangerschaftsdrittel und für sechs Prozent im weiteren Verlauf regelmäßig zum Job gehörte, noch lange Stehzeiten das Risiko einer Frühgeburt vergrößerten.
... sehr wohl aber Nachtarbeit
Sehr deutlich kristallisierte sich aber ein Zusammenhang mit der Nachtarbeit heraus. Denn jene 9,2 Prozent Frauen, die im ersten Schwangerschaftsdrittel in der Nacht arbeiten mussten, hatten ein um 50 Prozent höheres Risiko, eine Frühgeburt zu erleiden.
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Von einer Frühgeburt spricht man bei einer vorzeitigen Entbindung zwischen der 24. und 37. Schwangerschaftswoche. Das Geburtsgewicht liegt dabei zwischen 500 und 2500 Gramm.
->   Mehr zum Thema Frühgeburt
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Biologische Uhr gestört
Über den Grund für diesen Zusammenhang können die Forscher nur spekulieren, so BBC Online. Möglich scheint, dass die biologische Uhr durch Nachtarbeit gestört wird und sich das Baby nicht "plangemäß" entwickeln kann.

Sie betonen, dass weitere Studien nötig seien, um den Effekt von Nacht- und Schichtarbeit auf den Organismus schwangerer Frauen genauer zu erfassen.
Österreich: Nachtarbeitsverbot für schwangere Frauen
In Österreich wurde dieser möglichen Komplikation per Gesetz vorgebaut: Sobald eine Schwangerschaft beim Arbeitgeber gemeldet wird, darf die betreffende Frau nicht mehr in der Nacht arbeiten.

[science.ORF.at, 12.12.05]
->   University of North Carolina
->   Mehr zum Thema Frühgeburt im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010