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Gebärmutterhalskrebs: Impfstoff eingereicht  
  Sanofi Pasteur MSD hat bei der Europäischen Arzneimittel-Zulassungsbehörde den Registrierungsantrag für seinen Impfstoff gegen jene Viren eingereicht, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können.  
Dies teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Erst vor wenigen Tagen hat das Unternehmen die Vakzine auch in den USA zur Zulassung eingereicht. Konkret handelt es sich um rekombinant hergestellten Impfstoff gegen die vier Typen des humanen Papillomavirus (HPV-6, 11, 16 und 18).
Zweithäufigste Todesursache junger Frauen
In Europa ist Gebärmutterhalskrebs nach Brustkrebs die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache junger Frauen zwischen 15 und 44 Jahren. Pro Jahr werden rund 33.500 Neudiagnosen gestellt, etwa 15.000 Frauen sterben jährlich in Europa an einem solchen Karzinom.

Obwohl die Krankheit durch regelmäßige Krebsabstriche im frühesten Stadium erkannt werden kann, gibt es noch immer tragisch verlaufende Fälle.
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Schutz vor bestimmten Papilloma-Virus-Stämmen
Das soll die Impfung gegen die Humanen Papilloma-Viren (HPV) ändern. Die Vakzine schützt gegen die gefährlichsten an der Entstehung von Cervixkarzinomen beteiligten Papilloma-Virus-Stämme 16 und 18 sowie gegen HPV 6 und HPV 11, die vor allem Genitalwarzen verursachen.

Etwa 70 Prozent aller sexuell aktiven Menschen werden einmal in ihrem Leben mit HPV infiziert, bei einem Teil von ihnen kommt es zu eine chronischen Infektion. Bei Frauen kann das zu Gebärmutterhalskrebs führen.
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Studie zeigte 100prozentigen Schutz
Beim europäischen Onkologenkongress in Paris wurde erst Anfang November die Analyse der Daten von vier Studien mit mehr als 20.000 Probandinnen mit dem Impfstoff präsentiert. Demnach beträgt die Schutzrate praktisch 100 Prozent.
->   Zervixkarzinom: Impfung schützt zu 100 Prozent (2.11.05)
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Mädchen und Jungen sollten geimpft werden
Ole-Erik Iversen von der Abteilung für Gynäkologie der Universität Bergen in Norwegen: "Am günstigsten wäre es, wenn man Mädchen im Alter zwischen zehn und 15 Jahren gegen HPV impfen würde. Zu überlegen wäre aber auch die Impfung von jungen Burschen.

Sie tragen das Virus weiter. Die Vakzine wirkt bei Frauen genau so wie bei Männern." Am sinnvollsten wäre die Impfung vor den ersten sexuellen Kontakten.

Der Impfstoff könnte in Europa nach der erwarteten Zulassung Anfang 2007 zur Verfügung stehen.

[science.ORF.at/APA, 13.12.05]
 
 
 
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01.01.2010