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Mars: Neue Studien verneinen Existenz von Leben  
  Hat es auf dem Mars einst Bedingungen für Leben gegeben oder nicht? Neue Studien anhand der jüngsten US-Mars-Missionen stellen die These vom möglichen Leben auf dem Roten Planeten in Frage.  
Wie US-Forscher in zwei aktuellen Studien berichten, entstanden mehrere vom Roboter "Opportunity" untersuchte Felsen möglicherweise nicht durch Wasser - auf dessen Existenz selbst primitive Einzeller angewiesen sind -, sondern durch einen Vulkanausbruch oder einen Meteoriteneinschlag.

Die Verfasser beider Studien äußern Zweifel daran, ob es auf dem Mars einst Bedingungen für Leben gegeben hat.
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Zur Frage von Leben am Mars sind am 22. Dezember 2005 in "Nature" (Band 438) zwei Studien erschienen: "A volcanic environment for bedrock diagenesis at Meridiani Planum on Mars" von Thomas McCollom und Brian Hynek (doi:10.1038/nature04390) und "Impact origin of sediments at the Opportunity landing site on Mars" von Paul Knauth, Donald M. Burt und Kenneth Wohletz (doi:10.1038/nature04383).
->   Nature
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Gesteine aus Vulkanasche geformt
Wie Thomas McCollom und Brian Hynek von der Universität Boulder im US-Bundesstaat Colorado berichteten, wurden Gesteine auf der Ebene Meridiani Planum in Nähe des Mars-Äquators möglicherweise aus Vulkanasche geformt, die durch kleine Mengen sauren Wassers und des vulkanischen Gases Schwefeldioxid verändert wurde.

Dazu wären weder über eine lange Zeit Wasser in flüssiger Form noch ein milderes Klima erforderlich gewesen - also keine lebensfreundliche Umwelt.
Sedimentschichten durch Einschlag eines Meteoriten
Paul Knauth von der US-Universität Tempe in Arizona und sein Team erläuterten ihrerseits, die Sedimentschichten könnten auch durch den Einschlag eines Meteoriten verursacht worden sein, der Felsbrocken, Salze, Schwefel und Eis auf den Mars gebracht habe.
Problem: Teildaten müssen hochgerechnet werden
"Wir werden mit Informationen über den Mars überschwemmt", heißt es in einem die Studie begleitenden Kommentar in "Nature". Es sei eine große Zeit sowohl für diejenigen, welche die Möglichkeit von Leben auf dem Roten Planeten glaubten - als auch für diejenigen, die das Gegenteil vertreten.

Alle Interpretationen wissenschaftlicher Ergebnisse aus anderen Welten stießen auf dieselbe Schwierigkeit, betonte der Autor des Kommentars, Mark Bullock: "Von Maschinen gelieferte Teildaten" müssten auf Basis von Erkenntnissen aus der Erde hochgerechnet werden.

[science.ORF.at/APA/dpa, 22.12.05]
->   Mehr über den Mars im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010