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Klimawandel bedroht Eisbären  
  Der weltweite Klimawandel macht Eisbären immer mehr zu Sorgenkindern von Biologen. Ihnen schmelze das Eis förmlich unter den Tatzen weg, weswegen sie länger im Wasser bleiben, als ihnen gut tut.  
Selbstmörderisches Verhalten und Kannibalismus unter den Tieren verschlimmern die Befürchtungen, dass die Art stark gefährdet sei, berichteten Forscher auf einer Konferenz in San Diego. Demnach seien zuletzt mehrfach Eisbären ertrunken, weil sie sich zu lange im Wasser aufgehalten hätten.
Hunger und Erschöpfung
Biologen zufolge hatten sich im vergangenen Herbst 20 Prozent der Bären mehr als 150 Kilometer von der Küste im Wasser aufgehalten, während es im Vorjahr nur vier Prozent gewesen seien. Damit nehme für sie die Gefahr zu, sich zu erkälten oder an Erschöpfung zu leiden.

Ebenfalls ein großes Problem der langen Phasen im Wasser sei der Hunger. So gebe es auch schon Berichte, nach denen Eisbären ihre Artgenossen umgebracht und verspeist hätten.
Konnex zu Verhalten noch nicht gesichert
Jedoch verweist eine Vielzahl der Experten darauf, dass es bisher keine wissenschaftlichen Beweise für einen Zusammenhang zwischen der Eisschmelze und einem solchen Verhalten gebe. Dafür sei es noch zu früh.

Dennoch sei die Erwartung groß, solche Vorfälle in Zukunft häufiger zu beobachten. Bereits im Juni hatten Experten geschätzt, dass der Eisbär-Bestand wegen der Eisschmelze in den kommenden 35 bis 50 Jahren um 30 Prozent abnehmen werde.

[science.ORF.at/dpa, 22.12.05]
->   Bericht zum Thema bei news@nature
->   Eisbär - Wikipedia
->   Mehr über Eisbären im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010