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Mathematiker Georg Gottlob wechselt nach Oxford  
  Nach dem Biologen Kim Nasmyth wechselte mit dem Mathematiker Georg Gottlob (TU Wien) bereits der zweite österreichische Wittgensteinpreisträger mit Jahreswechsel an die britische Elite-Uni Oxford.  
Der Wittgensteinpreis ist die höchste Auszeichnung für heimische Forscher.

Auf Grund seiner Dotation, die mit heuer 1,3 Millionen Euro über dem Nobelpreis (1,1 Millionen Euro) liegt, wird der Wittgensteinpreis auch als Austro-Nobelpreis bezeichnet.
Auch IMP-Biologe Kim Nasmyth ist gegangen
Nasmyth war seit 1997 Leiter des Instituts für Molekulare Pathologie (IMP) von Boehringer Ingelheim in Wien und wechselt, wie auch Gottlob, im Beginn des Jahres 2006 nach Oxford um dort den Whitley-Lehrstuhl für Biochemie zu übernehmen.

Den Wittgensteinpreis hat Nasmyth 1999 erhalten, Gottlob wurde 1998 gemeinsam mit dem Physiker Peter Zoller mit dem Preis bedacht.
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Biografie von Gottlob
Gottlob wurde am 30. Juni 1956 in Wien geboren. Er studierte Technische Mathematik und Informatik an der TU Wien sowie Logistik an der Universität Wien. Nach der Promotion wurde er 1980 Assistenz am Institut für Angewandte Informatik und Systemanalyse der TU Wien. Nach mehreren Lehraufträgen an Universitäten im Ausland wurde er 1988 als Ordinarius an seine Stammuniversität berufen.
->   Georg Gottlob, TU Wien
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Will mit TU Wien weiter in Verbindung bleiben
"Ich gehe nicht deshalb nach Oxford, weil ich die TU Wien nicht mehr mag", betonte Gottlob im Gespräch mit der APA.

Es gebe derzeit Gespräche, wie er mit seiner Heimatuniversität auch bezüglich der Lehre in Verbindung bleiben kann. Möglicherweise wird der Wissenschaftler einen Block pro Semester in Wien an Veranstaltungen halten.
Arbeit u.a. an logischen Computersprachen
"Andererseits ist der Ruf an die Universität Oxford schon sehr schön", so Gottlob. Seine internationale Anerkennung hat sich der Informatiker sowohl durch mathematisch-theoretische als auch durch praxisrelevante Arbeiten erworben.

Unter anderem beschäftigt er sich mit Datenbanken, Expertensystemen und logischen Computersprachen.
Extraktion von Daten aus dem Internet
Aktuell beschäftigt sich Gottlob beispielsweise mit Systemen, wie etwa über das Internet Daten extrahiert werden können. "Generell ist das Web für das menschliche Auge gestaltet, eine Extraktion von bestimmten Daten durch automatische Systeme ist daher nicht so einfach", so Gottlob.

Soll etwa ein Programm einen Preisvergleich für ein bestimmtes Produkt durchführen, so ist dies eine hoch komplexe Angelegenheit. Der Preis kann links, rechts, oben oder unter dem Produkt stehen, für eine Maschine eine Herausforderung.

Gottlob hat dazu auch bereits ein System mit dem Namen "Lixto" entwickelt, das über eine Spin-off-Firma der TU vertrieben wird.
Dank an Wittgensteinpreis
Der Wittgensteinpreis was für seine Karriere "extrem wichtig" betonte der Forscher. Auch rund zehn Forscher, die durch die Mittel angestellt werden konnten, haben sich mittlerweile etabliert und arbeiten als Professoren an den verschiedensten Unis, so Gottlob.

[science.ORF.at/APA, 2.1.06]
->   Wittgensteinpreis-TrägerInnen-Club
->   Lixto
 
 
 
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01.01.2010