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Schwanzhaar verrät Ernährung von Elefanten  
  Die Analyse der Schwanzhaare von Elefanten gibt Hinweise auf ihre Ernährung. Die Ergebnisse einer entsprechenden Studie könnten zu einem besseren Schutz der Dickhäuter führen.  
"Das ist eine neue Methode, das Verhalten von Elefanten zu verstehen und ihr Überleben zu sichern", betont Thure Cerling von der Universität von Utah in Salt Lake City.

Sein Team berichtet in den "Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS)" über die Ergebnisse.
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Die Studie "Stable isotopes in elephant hair document migration patterns and diet changes" erscheint zwischen 2. und 6. Jänner 2006 in den "PNAS".
->   Zur Studie (sobald online)
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Isotopen-Analyse und Satelliten-Navigation
Die Wissenschaftler hatten im Samburu-Reservat in Kenia sieben Elefanten beobachtet. Sie analysierten die Kohlenstoff- und Stickstoff-Isotope in den Haaren und verfolgten mittels Satellitennavigation die Wanderung der Tiere.

Sechs der sieben Elefanten aßen demnach dasselbe, vor allem Sträucher, Äste und Gräser. Elefant Lewis aber scherte aus und fraß der Haaranalyse zufolge deutlich mehr Gräser als die anderen - wahrscheinlich aus der Nähe von Maisfeldern, die er während nächtlicher Beutezüge außerhalb des Reservats aufgesucht hatte.
Wandermotive: Nahrung, Sicherheit und Sex
Elefanten wandern aus drei Gründen, wie Mitautor Iain Douglas-Hamilton von der Elefantenschutzstiftung "Save the Elephants" in Nairobi erläutert: Lebensunterhalt, Sicherheit und Sex.

Vor allem für Bullen sei die Ernährung sehr wichtig. "Wenn sie den Wettbewerb um Weibchen gewinnen sollen, brauchen sie sehr gutes Futter."
Getreidefelder sind riskant
Das sei der Grund für risikoreiche Streifzüge auf Getreidefelder, die wegen wütender Bauern für die Tiere tödlich enden können. So wurde auch Lewis sehr wahrscheinlich von einem Bauern angeschossen und starb ein Jahr nach der Studie an den Schussverletzungen.
Nahrungsverhalten wichtig für Artenschutz
Nach Ansicht der Forscher ist es wichtig herauszufinden, wie viel der Elefantennahrung von Kulturpflanzen wie Mais stammt. So lasse sich nicht nur der Schaden an der Ernte ermessen, sondern auch, ob die Schutzgebiete für die Tiere ausreichend groß seien.

Mit diesem Wissen könnten möglicherweise auch die Konflikte zwischen Elefanten und Menschen entschärft werden.

[science.ORF.at/APA/dpa, 3.1.06]
->   Save the Elephants
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01.01.2010