News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
IV: Österreich soll bei Innovation unter EU-Top-Drei  
  Die Industriellenvereinigung (IV) ist zwar zufrieden, dass Österreich mit seiner Innovationsleistung auf dem fünften Platz der EU-Länder liegt. Ziel sei es aber, unter die Top-Drei-Länder zu kommen.  
In den vergangenen Jahren ist Österreich vom zehnten auf den fünften Platz der EU-Länder vorgestoßen. Diesem erfolgreichen "Catching up"-Prozess müsse nun aber eine "Front Runner"-Strategie folgen, die Österreich bei Forschung und Innovation unter die besten drei Länder der EU bringt. Dies forderte IV-Chef Veit Sorger am Donnerstag bei einer Pressekonferenz anlässlich der Veranstaltung "Allianz für Innovation und Fortschritt", bei der die IV ein Positionspapier für eine neue Innovationsstrategie vorgelegt hat.
IV-Chef: "Kein Grund sich auszuruhen"
Laut aktuellem Innovationsanzeiger (European Innovation Scoreboard 2005) der EU liegt Österreich mit seiner Innovationsleistung auf Platz fünf der 25 EU-Staaten.

Es weise die größte Reform- und Aufholdynamik aller Länder auf und sei mit Schweden und Finnland das einzige Land, welches das EU-Ziel einer Forschungsquote von drei Prozent bis 2010 erreichen könne, betonte Sorger.

"Dies ist aber kein Grund sich auszuruhen", sagte der IV-Chef. Notwendig sei ein "Paradigmenwechsel", der auf eine langfristige Stärkung des Innovationsstandorts abziele.

So müssten Privatisierungserlöse für Forschung und Entwicklung zur Verfügung gestellt werden. In der Post-Privatisierung sieht Sorger ein deutliches Signal, dass die Regierung gewillt sei, das zu realisieren.
Innovation als Bestandteil der Kultur
Notwendig seien aber auch eine weitere Bildungsreform sowie die Schaffung einer neuen Innovationsgesinnung in der Bevölkerung. "Denn Basis für Innovation ist eine fundierte Ausbildung und ein Zusammenführen dessen, was man gelernt hat und was die Wirtschaft später braucht", betonte der Vorsitzende des IV-Ausschusses für Forschung und Bildung, Wolfgang Eder.

Außerdem müsse man bereits in der Schule den jungen Menschen klar machen, dass Innovation genauso wie Sport und Kunst Bestandteil unserer Kultur sein müsse.
8,4 Prozent für Forschung zu wenig
Von der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft erwartet sich die Industrie eine nochmalige Schwerpunktsetzung im Budget für Forschung und Entwicklung.

8,4 Prozent des EU-Budgets für Wettbewerb (darin sind auch die Forschungsausgaben enthalten, Anm.) seien verglichen etwa mit 34 Prozent für Landwirtschaft zu wenig, meinte Eder.

In Österreich müsse die Exzellenz-Strategie mit Nachdruck weiter verfolgt werden. Österreich habe die Chance, mit der geplanten Elite-Uni einen Leuchtturm für Mitteleuropa zu schaffen.

Schließlich müsse beim geplanten 7. EU-Forschungsrahmenprogramm die Erfolgsquote gesteigert werden. Derzeit würden nur 27 Prozent der beantragten Projekte genehmigt.
IV plädiert für EU-orientierte Abgabe
Im Zusammenhang mit dem EU-Budget plädierte Eder für eine EU-orientierte Abgabe. Wenn mittlerweile 80 Prozent der Kompetenzen in Richtung Brüssel abgegeben worden seien, müsse man "Finanzierungsmöglichkeiten für die EU entwickeln".

Derzeit zahle jeder Österreicher mit rund 100 Euro pro Jahr ein Abendessen für vier Personen in die EU, meinte Eder und forderte auf, nachzudenken, ob man nicht die Kosten für ein weiteres Abendessen an Brüssel überweisen solle. Dies solle aber keine zusätzliche Steuerlast bedeuten, sondern aus den bereits bestehenden österreichischen Töpfen kommen.

[science.ORF.at/APA, 12.1.06]
...
"Allianz für Innovation und Fortschritt" auf Ö1
Die "Allianz für Innovation und Fortschritt" wird am Freitag, 13. Jänner 2006 auch im Radio Österreich 1 Thema sein. Und zwar in der Sendung "Dimensionen - Magazin" um 19 Uhr 05.
->   Ö1-Programm
...
->   "Allianz für Innovation und Fortschritt" - Industriellenvereinigung
->   European Innovation Scoreboard 2005
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010