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"Stardust" brachte Kometenstaub zurück zur Erde  
  Die NASA-Sonde "Stardust" brachte nach einer sieben Jahre langen und 4,6 Milliarden Kilometer weiten Reise am Sonntag erstmals Staub eines Kometen zur Erde. Der Staub-Behälter soll am Dienstag geöffnet werden.  
Die winzigen Partikel, die nach Angaben der NASA maximal ein Fünftel des Durchmessers eines menschlichen Haares messen, enthalten die ursprünglichen Bausteine bei der Herausbildung unseres Sonnensystems vor 4,5 Milliarden Jahren.

Wie bei einer Bilderbuchlandung trat die Landekapsel als Feuerball in die Atmosphäre ein und prallte dann am Sonntagmorgen um 2.12 Uhr Ortszeit (11.12 Uhr MEZ) im US-Bundesstaat Utah auf den Boden.
"Exzellenter Zustand der Kapsel"
Der Direktor der NASA-Zentrale in Pasadena in Kalifornien, Charles Elachi, sprach von einem großen Erfolg und dem "zweiten goldenen Zeitalter in der Planetenforschung". "Die Kapsel ist in einem absolut exzellenten Zustand", sagte der stellvertretende Bergungsdirektor Joe Vallinga.

Die Landekapsel sei in einem Reinraum geöffnet worden, um einen Kanister mit den Staubpartikeln zu entnehmen. Dieser Kanister werde voraussichtlich am Dienstag im NASA-Labor in Houston in Texas geöffnet.

Forschungsdirektor Don Brownlee rechnet mit Hunderttausenden von Teilchen, die "Stardust" aufgefangen hat.
Vorbeiflug am Kometen Wild 2
Die NASA-Sonde hat bei ihrem Vorbeiflug am Kometen Wild 2 im Januar vor zwei Jahren Teilchen aus dessen Staub- und Gasschleier aufgenommen.

Außerdem sammelte sie während der dreimaligen Umrundung der Sonne Kleinstpartikel, die aus anderen Galaxien in unser Sonnensystem gedriftet sind.

Die Staubkerne sollen nach den Worten von Brownlee zerschnitten und dann zur weiteren Untersuchung "in alle Welt" verschickt werden.
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Auswertung für jedermann
An der wissenschaftlichen Auswertung wird sich nach Angaben der Universität von Berkeley in Kalifornien ein Heer von Freiwilligen beteiligen. Diese speziell ausgesuchten Personen sollen mit Hilfe eines virtuellen Mikroskops im Internet (Stardust @ home) nach den winzig kleinen Kometen- und Staubkernen in der Auffangsubstanz, dem Aerogel, suchen.
->   Stardust @ home
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Spannende Bergung
 
Bild: NASA

Die Kapsel nach der Landung im Labor

Die Bergung der Landekapsel sorgte für zusätzliche Spannung. Wegen des starken Windes ging sie nach den Worten von Vellinga rund sieben Kilometer nördlich des vorausberechneten Landeplatzes nieder.

Eine Hubschrauberbesatzung suchte deshalb eine Dreiviertelstunde mit Infrarot in dem stockdunklen, rund 3100 Quadratkilometer großen Landegebiet auf dem Dugway-Versuchsgelände der US-Armee.

[science.ORF.at/dpa, 16.1.06]
->   Stardust (NASA)
 
 
 
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01.01.2010