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Ruinen von mittelalterlichem Spital entdeckt  
  Archäologen im niederschlesischen Breslau (Wroclaw) haben bei Grabungen die Ruinen eines mittelalterlichen Kinderkrankenhauses entdeckt, des wohl einzigen in Mitteleuropa.  
Die Entdeckung sei eine wissenschaftliche Sensation, berichtete die "Gazeta Wyborcza" am Montag laut dpa.

Das Spital "Gottesgrab" stand den bisherigen Erkenntnissen zufolge etwa seit dem Jahr 1411 in der Breslauer Altstadt.
Gut erhaltene Dekorationen
Die Archäologen hatten eine Notgrabung an einem zum Abriss vorgesehenen klassizistischen Gebäudes begonnen, hieß es.

Zwar war bekannt, dass das Gebäude auf gotischen Fundamenten aufgebaut ist, doch die Entdeckung der Spitalmauern überstieg die Erwartungen der Wissenschaftler bei weitem, sagte Leszek Berdula, der Leiter der Ausgrabung.

So sind etwa die Dekorationen an der Wand des Dormitoriums, des Schlafsaals, gut erhalten. Auch von der Spitalküche und der Klinikkapelle sind Fragmente erhalten.
Großer Vorratskeller für die Patienten
Allein die Vorratskeller des einstigen Spitals sind rund 400 Quadratmeter groß. Ein voller Vorratskeller war wichtig, um den Willen von Anna Klose Taschenrynne zu erfüllen, die das Spital 1441 unterstützte:

Danach sollten die alten Klinikmitarbeiter jeden Dienstag und Sonntag ein großes Stück Fleisch sowie Samstag und Mittwoch je zwei Eier erhalten.

Die Archäologen hoffen, bei ihren Grabungen noch auf mittelalterliches Kinderspielzeug und andere Alltagsgegenstände zu stoßen.

[science.ORF.at/dpa, 16.1.06]
->   "Gazeta Wyborcza"
 
 
 
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01.01.2010