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2.600 Jahre alte Inschrift im Jemen entdeckt  
  Deutsche Forscher haben im Jemen eine Inschrift auf einem rund 2.600 alten Stein freigelegt. Auf dem sieben Tonnen schweren Fund berichtet ein bisher unbekannter sabäischer Herrscher über seine Kriegszüge.  
Bei Grabungen des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) In der Tempelanlage Sirwah. Der 7,25 Meter lange Block sei bei einem Erdbeben vom Sockel gestürzt und im Lauf der Jahrhunderte von Sand bedeckt worden, sagte Grabungsleiterin Iris Gerlach vom DAI.
6. Jahrhundert vor Christus
"So einen Fund gibt es alle Generationen nur einmal", sagte Norbert Nebes vom Lehrstuhl für Semitische Philologie und Islamwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Nach Einschätzung des Inschriftenkundlers, der den Text übersetzt hat, stammt der Stein aus dem 6. vorchristlichen Jahrhundert.
Bericht von Kriegszügen
In sieben Zeilen mit acht Zentimeter hohen Buchstaben berichtet ein Herrscher namens Yitha'amar Watar bin Yakrubmalik über seine Kriegszüge. Er besiegte demnach benachbarte Stämme und Königreiche, setzte loyale Könige ein und sicherte sich so die Kontrolle über die Handelswege entlang der Weihrauchstraße.

Im frühen 1. Jahrtausend beherrschten die Sabäer für mehrere Jahrhunderte die Karawanenrouten in das Zweistromland und ans Mittelmeer. Das Deutsche Archäologische Institut erforscht seit 25 Jahren die Oase von Marib. Insgesamt wurden bislang 4.500 sabäische Texte im Jemen entdeckt.

Den nun in der Provinz Marib gefundenen großen Stein konnten die Archäologen nur mit Hilfe eines Spezialkrans an seinem ursprünglichen Platz im Inneren des Almaqah-Tempels wieder aufstellen.

[science.ORF.at/dpa, 17.1.06]
 
 
 
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01.01.2010