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Elite-Uni: Standortbewertung abgeschlossen  
  Die Entscheidung über den Standort der geplanten Elite-Universität steht unmittelbar bevor. Das deutsche Centrum für Hochschulentwicklung, das Beratungsunternehmen McKinsey und das Institut für Raumplanung haben ihre Bewertung der Standorte abgeschlossen.  
Sie werden ihren Bericht am 18.1. im Bildungsministerium abgeben. Wien, Niederösterreich, die Steiermark und Oberösterreich haben sich um das "Austrian Institute for Advanced Science and Technology" (AIAST) beworben.
Entscheidung im Jänner
Nun ist es am AIAST-Vorbereitungsteam, eine Empfehlung an Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) für die Aufnahme von Verhandlungen mit dem geplanten Standort-Bundesland aufzunehmen. Die Entscheidung darüber soll noch im Jänner bekannt gegeben werden. Derzeit gelten Wien und Niederösterreich als Favoriten.
Doppellösung möglich
Die Niederösterreicher können auf ein besseres finanzielles Angebot verweisen, bieten allerdings mit der ehemaligen Landesnervenklinik Gugging einen verkehrsungünstigen Standort an.

Dagegen ist Wien als Standort an sich bevorzugt (in Frage kommen Grundstücke in Aspern, St. Marx und Simmering), allerdings wurde bisher das geringe finanzielle Engagement der Bundeshauptstadt für die prestigeträchtige Einrichtung beklagt.

In letzter Zeit ist ein grenzüberschreitender Standort zwischen Wien und Niederösterreich ins Spiel gebracht und zuletzt auch vom Initiator der Einrichtung, dem Experimentalphysiker Anton Zeilinger, begrüßt worden.
->   Elite-Uni: Zwei Standorte möglich
Finanzierung gesichert
Sobald der Standort und das damit verbundene finanzielle Angebot des jeweiligen Bundeslands klar sind, sollte auch das Finanzierungsmuster für die "Exzellenz-Universität" stehen. Finanziert werden soll das AIAST durch Bund, Länder, Unternehmen und Private bzw. die Einwerbung von Förder- und Drittmitteln.

Die Industriellenvereinigung hat zugesagt, 30 Mio. Euro dafür aufzutreiben. Außerdem sollte bis Jänner auch der endgültige Name des Instituts fixiert sein, womit auch Werbung und "Branding" dafür losgehen können.
Höllinger auf Info-Tour
Um Verständnis für das AIAST an den Unis wird der Leiter der Vorbereitungsgruppe, der ehemalige Hochschul-Sektionschef im Bildungsministerium, Sigurd Höllinger, werben. Er beginnt am 18.1. eine Tour zu allen Rektoren und Uni-Räten der österreichischen Unis, um über den Planungsstand zu informieren.
Betriebsbeginn: Oktober 2006
 
Grafik: APA

Das AIAST soll Anfang Oktober 2006 seinen provisorischen Betrieb aufnehmen. Es werden keine Grundstudien angeboten, sondern nur PhD-Studierende und Post-Docs ausgebildet und dabei "Forschung auf höchstem Niveau" betrieben.

Begonnen werden soll mit Naturwissenschaften, wobei über hervorragende Forscher Themenbereiche abgedeckt werden sollen, die bisher in Österreich noch nicht vorhanden sind. Im Vollausbau nach zehn Jahren sind 25 bis 30 Gruppen mit insgesamt etwa 500 Forschern geplant. Zu diesem Zeitpunkt können auch andere wissenschaftliche Disziplinen wahrgenommen werden.

Die einmaligen Gesamt-Investitionskosten bis zum Vollausbau des AIAST werden auf 80 Mio. Euro geschätzt (inklusive 30 Mio. Euro Laborausstattung, aber ohne Grundstückskosten). Die laufenden Kosten werden im ersten Jahr mit 22 Mio. Euro beziffert, danach steigen sie bis zum sechsten Jahr auf 45 Mio. Euro jährlich und betragen im Endausbau 70 Mio. Euro jährlich.
Neues Gesetz nötig
Für die Errichtung des AIAST ist ein eigenes Gesetz nötig. Recht klar sind schon die Vorstellungen über die Organisation: Geführt wird das AIAST von einem Präsidenten, der von einem Aufsichtsrat bestellt wird.

Auf Vorschlag des Präsidenten setzt das Aufsichtsgremium außerdem einen Verwaltungsdirektor ein. Weitere Gremien: Ein wissenschaftlicher Beirat und in der Startphase ein Gründungskomitee.
Zugang beschränkt
Der Zugang zum AIAST ist beschränkt: Studium und Forschung sind nur für "besonders qualifizierte Studierende" zugänglich, nur die besten Bewerber werden ausgewählt. Voraussetzung ist mindestens ein Studienabschluss.

Studiengebühren sind für die Lehrleistungen zu bezahlen, Stipendien vorgesehen. Für ihre Forschungstätigkeit sollen PhD-Studierende und Post-Docs Dienstverhältnisse bekommen.

[science.ORF.at/APA, 17.1.06]
 
 
 
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01.01.2010