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NASA vom Kometenstaub völlig überwältigt  
  Der von der NASA-Sonde "Stardust" eingesammelte Kometenstaub hat nach erster Untersuchung alle Erwartungen übertroffen: Die ersten Proben wurden von der NASA am Donnerstag vorgestellt.  
Der Hauptsachverständige Don Brownlee zeigte im Johnson Space Center der NASA in Houston (Texas) auch den ersten, in der Auffangsubstanz gefundenen Kometenpartikel.
Kometenpartikel: "Großer Fisch"
Dieser ist im Durchmesser ein Zehntel Millimeter groß und sieht völlig schwarz aus. "Das ist ein großer Fisch", sagte Brownlee. "Wir sind völlig überwältigt."

Der größte Einschlag in der Auffangsubstanz misst nach Angaben des Wissenschaftlers fast einen halben Zentimeter, und man kann einen kleinen Finger hineinstecken. "Wir sind vor Freude auf und ab gesprungen", sagte Brownlee.
Wahrscheinlich mehr als eine Million Partikel
Nie zuvor in der Raumfahrtgeschichte ist Kometenstaub aus dem Weltall zur Erde gebracht worden. Die NASA rechne mit mehr als einer Million Partikel, die rund einen Tausendstel Millimeter groß seien, sagte Brownlee.

Nur ein Dutzend Staubkörner werde wahrscheinlich eine Größe von einem Zehntel Millimeter haben. Nach statistischen Berechnungen werde nur ein Korn rund 1,3 Millimeter messen.

Brownlee sprach in diesem Zusammenhang von einem kosmischen Schatz aus der Vergangenheit, weil er die Grundbausteine bei der Herausbildung unseres Sonnensystems vor 4,5 Milliarden Jahren enthalte.
Auffangsubstanz: Aerogel
 
Bild: NASA

Staubpartikel im Aerogel

Die Staubpartikel sind in einer Auffangsubstanz eingeschlagen, die Aerogel heißt. Diese ist nach Angaben der NASA völlig durchsichtig wie Glas, hat aber eine geringe Dichte. Dadurch wurden die Teilchen beim Auftreffen auf das Aerogel nicht zerstört.

Die Staubkörner hatten beim Einschlag nach Angaben der NASA die Zehnfache Geschwindigkeit einer Pistolenkugel.
Bisher 65.000 freiwillige Helfer angemeldet
Mehr als 150 Wissenschaftler weltweit hätten Interesse an einer Mitarbeit angemeldet, sagte NASA-Mitarbeiter Michael Zolensky. Damit werde die wissenschaftliche Auswertung sehr schnell gehen.

Nach Angaben der Universität von Berkeley in Kalifornien haben sich bis Donnerstagabend (MEZ) 65.000 Freiwillige gemeldet, die an einem virtuellen Mikroskop im Internet bei der Suche nach den winzigen Staubteilchen in der Auffangsubstanz helfen wollen. Diese werden speziell ausgesucht und eingewiesen.

Die Freiwilligen laden dann digitale Aufnahmen von dem Aerogel von einem NASA-Computer auf ihre Heimcomputer und suchen auf den Fotos nach winzig kleinen Staubkörnchen. Das große und unbezahlte Team soll rund 30.000 Arbeitsstunden leisten und die Auswertung so beschleunigen.
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Internet-gestützte Suche nach Staubteilchen
Freiwillige, die bei der Suche nach Staubteilchen mithelfen wollen, müssen erst ein web-basiertes Training absolvieren und einen Test bestehen, bevor sie sich zur Teilnahme anmelden können. Danach können sie sich das virtuelle Mikroskop downloaden. Erstes Bildmaterial wird voraussichtlich ab 1. März zur Verfügung stehen.
->   Mehr darüber bei STARDUST@HOME
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Proben vom Kometen Wild 2 und anderen Galaxien
"Stardust" kreuzte sieben Jahre im Weltall und legte dabei rund 4,6 Milliarden Kilometer zurück. Im Januar 2004 sammelte die Sonde beim Vorbeiflug am Kometen Wild 2 Proben aus dessen Gas- und Staubwolke ein.

Darüber hinaus brachte "Stardust" winzige Staubteile zur Erde zurück, die aus anderen Galaxien in unser Sonnensystem gedriftet sind. Die Expedition kostete rund 168 Millionen Dollar (142 Millionen Euro).

[science.ORF.at/APA/dpa, 20.1.06]
->   NASA
Mehr zum Thema in sience.ORF.at:
->   "Stardust"-Kapsel mit Kometenstaub geöffnet (18.1.06)
->   "Stardust" brachte Kometenstaub zurück zur Erde (16.1.06)
 
 
 
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01.01.2010