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Industrieforschung und/oder Grundlagenforschung?  
  Industrie- und Grundlagenforschung schließen sich nicht aus. Zumindest im Bereich der Chemie ist auch die Industrie zunehmend gewillt, sich für Grundlagenforschung zu engagieren.  
Eine Zusammenfassung der beiden Positionen "Industrieforschung oder Grundlagenforschung" ist soeben zum Nachlesen im online-Magazin Eurozine erschienen.
Prominente Vertreter der Positionen
Dazu hat Hazel Rosenstrauch, Herausgeberin der Zeitschrift "Gegenworte" der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Gespräche geführt: Helmut Schwarz, Professor für Chemie an der Technischen Universität Berlin und Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), verteidigt dabei die klassischen Argumente für die Grundlagenforschung.

Rainer Metternich, zuständig für den Bereich Forschung bei der Schering AG, hält Kooperationen der Industrie mit der akademischen Forschung bei langwierigen Forschungsfeldern als erstrebenswert.
Beiderseitige Öffnung erwünscht
Metternich wünscht sich grundsätzlich eine Öffnung beider Seiten füreinander. Ein Modell, wie Industrie und akademische Forschung voneinander profitieren könnten, hat Schering zusammen mit dem Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund entwickelt.

Dort wird ein Chemical Genomic Center aufgebaut, das z. B. auf dem Gebiet der Protein/Protein-Interaktion forschen wird.
Gemischte Finanzierung und Nutzung
Das Center ist ein Think Tank, in welchem auch Forscher aus der Industrie für eine bestimmte Zeit arbeiten sollen. Umgekehrt sollen auch die Dortmunder Wissenschaftler die Möglichkeit haben, einen Forschungsaufenthalt etwa bei Schering in Berlin zu absolvieren.

Mit dem Projekt soll die Grundlagenforschung von Seiten der Industrie unterstützt werden. Das Zentrum wird von der Max-Planck-Gesellschaft und den beteiligten Industrieunternehmen für fünf Jahre erstmal ko-finanziert.

Die Rechte an den Forschungsresultaten erhält die MPG. Die Industriepartner können aber für einen festgelegten Aufschlag Rechte erwerben.
Überraschungen auch bei Zielorientierung
Dass nur Forschungsvorhaben, die nicht Ziel orientiert angelegt sind, zu unerwarteten Ergebnissen führen können, sieht Metternich nicht als gegeben.

Auch in der industriellen Forschung, in der auch auf ganz neuen Gebieten gearbeitet wird, werden immer wieder überraschende Entdeckungen gemacht, die das Unternehmen nach vorne bringen.

[science.ORF.at, 20.1.06]
->   Der komplette Artikel bei "Eurozine"
 
 
 
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01.01.2010