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Vorauswahl für deutsche Elite-Unis  
  Während in Österreich diese Woche die Standortwahl der Elite-Uni geklärt werden soll, wurde in Deutschland bekannt gegeben, welche zehn Unis gute Chancen haben, als Elite-Unis hohe Fördermittel zu bekommen.  
Dies teilte eine gemeinsame Kommission von Wissenschaftsrat und Deutscher Forschungsgemeinschaft am Freitag mit.

Hochschulen und Landespolitiker haben darauf mit Freude bzw. Enttäuschung reagiert. Eine Reihe von Universitäten will versuchen, im weiteren Wettbewerb um hohe Fördermittel doch noch zum Zuge zu kommen. Die endgültige Entscheidung soll im Oktober fallen.
Wer dabei ist
In der Vorauswahl erhielten die RWTH Aachen, die Universitäten Bremen, Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe (TH), Tübingen und Würzburg, die Freie Universität Berlin sowie die Ludwig-Maximilians-Universität-München und die TU München positive Bescheide.
27 Hochschulen bewarben sich
Als Elite-Universitäten hatten sich 27 Hochschulen beworben. Für zwei weitere Förderlinien gingen fast 300 Anträge ein. Die jetzt durchgefallenen Forschungseinrichtungen und Universitäten können sich im April in einer zweiten Auswahlrunde noch einmal bewerben.
Knapp zwei Milliarden Euro bis 2011
Mit dem insgesamt 1,9 Milliarden Euro umfassenden Bund-Länder- Programm (Exzellenzinitiative) sollen für fünf Jahre bis 2011 der Aufbau international anerkannter Spitzenforschungszentren an Universitäten, zusätzliche Graduierten-Kollegs für Nachwuchs- Wissenschaftler sowie die Entwicklung von Elite-Unis gefördert werden. Der Bund trägt 75 Prozent der Kosten, die Länder steuern 25 Prozent bei.
Die Erklärungen der Enttäuschten ...
Die zweitälteste deutsche Hochschule, die Universität Leipzig, äußerte sich enttäuscht, dass keine ostdeutsche Hochschule in die engere Auswahl als Elite-Uni gekommen sei. Die Universität Rostock wollte zunächst die Gründe ihres Scheiterns analysieren, um Schlussfolgerungen für die nächste Bewerbungsrunde zu ziehen.

Der Rektor der Universität Mannheim, Hans-Wolfgang Arndt, bedauerte, "dass nur Zukunftskonzepte von Massenuniversitäten und nicht von kleineren Hochschulen ausgewählt wurden".

Nach der ersten Auswahlrunde hätten nur noch große Universitäten Chancen auf die Millionen von Bund und Ländern zur Elite-Entwicklung.
... und der Glücklichen
Als "Riesenerfolg" wertete Bildungssenator Willi Lemke (SPD) die Aufnahme der Bremer Universität in den Kreis möglicher Elite-Hochschulen. "Aber wir sind noch nicht am Ziel. Es ist nur ein Zwischenschritt", sagte Lemke.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) gratulierte der Freien Universität der Hauptstadt zu ihrem Spitzenplatz unter den "Top Ten". Angesichts der sonstigen Konzentration der Spitzenplätze im süddeutschen Raum sei das ein gutes Ergebnis für die Berliner Wissenschaft.

Dies werde auch Ansporn und Herausforderung für die Berliner Humboldt-Universität sein, in der nächsten Runde 2007 ihre Qualitäten nachzuweisen.

[science.ORF.at/dpa, 23.1.06]
->   Exzellenzinitiative, Deutscher Wissenschaftsrat
 
 
 
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01.01.2010