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Gehörschutz der Grillen entschlüsselt  
  Grillen schützen sich mit einem eingebauten Gehörschutz vor dem Lärm des eigenen Zirpens. Wissenschaftler aus England und der Schweiz haben jetzt die zelluläre Basis dieser Nervenfunktion entschlüsselt.  
Eine spezialisierte Nervenzelle verhindert, dass die Hör-Neuronen der Grillen beim Zirpen aktiv werden, wie James Poulet und Berthold Hedwig von der Universität Cambridge berichten.

Die Erkenntnis könne möglicherweise auch erklären helfen, warum Tiere und Menschen generell selbst erzeugte Signale wie lautes Rufen ignorieren, urteilt "Science".
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Der Artikel "The Cellular Basis of a Corollary Discharge" erschien in der Fachzeitschrift "Science" (Bd. 311, S. 518, 27. Jänner 2006).
->   Artikel (sobald online veröffentlicht)
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Schutz vor eigenem Zirpen
An den Vorderbeinen der Grille, wo das Tier seine Ohren hat, ist sein eigenes Zirpen mit rund 100 Dezibel fast so laut wie ein Presslufthammer.

Poulet und Hedwig hatten den Gehörschutz im Nervensystem der Mittelmeerfeldgrille (Gryllus bimaculatus) erstmals vor drei Jahren im Fachblatt "Nature" vorgestellt.
Schalten Ohren "auf Durchzug"
Demnach schalten die Grillen während der eigenen Zirplaute ihre Ohren "auf Durchzug". In den kurzen Pausen dazwischen hört das Insekt dann wieder.

Vermittelt wird diese Unterdrückung durch so genannte Zwischenneuronen, die Poulet und Hedwig nun identifiziert haben.

[science.ORF.at/APA/dpa, 27.1.06]
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Der Artikel aus dem Jahr 2002 erschien unter dem Titel "A corollary discharge maintains auditory sensitivity during sound production" in der Fachzeitschrift Nature (Bd. 418, S. 872, 22. August 2002).
->   Abstract
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->   Department of Zoology, Berthold Hedwig's Group
Mehr zum Thema in science.ORF.at:
->   Grillen: "Duftstempel" für Ex-Liebhaber (21.9.05)
->   Warum Grillen für Schwärme schwärmen (17.2.05)
 
 
 
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01.01.2010