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Distanzierung von Suvorov-Vortrag  
  Am 21. Mai hielt der russische Geschichtsrevisionist Viktor Suvorov an der Uni Salzburg einen umstrittenen Vortrag, in dessen Verlauf es zu Handgreiflichkeiten kam. Nun distanziert sich das Institut für Geschichte in einer offiziellen Stellungnahme von den Vorgängen.  
Resolution der Institutskonferenz des Instituts für Geschichte der Universität Salzburg:
Zu den Vorgängen anlässlich des Vortrages Suvorov hat die Institutskonferenz für Geschichte in ihrer Sitzung vom 1. Juni 2001 einstimmig folgende Sachverhaltdarstellung beschlossen:

Das Institut für Geschichte hat mit dem Vortrag Suvorov vom 21. Mai 2001 nichts zu tun. Weder der Institutsvorstand noch der Stellvertretende Institutsvorstand als die beiden Verantwortlichen waren von der Veranstaltung informiert.

Univ.-Prof. Dr. Reinhard Heinisch ist zwar Mitglied des Lehrkörpers des Instituts, er hat aber völlig unautorisiert und ohne Rücksprache das Institut als Mitveranstalter genannt. Unter diesen Voraussetzungen ist die Genehmigung zur Benützung eines Hörsaals erfolgt.
Vortrag nicht publik gemacht
Der Vortrag wurde von den Veranstaltern auch nicht im Institut selbst publik gemacht. An einem Kontakt mit der universitären Öffentlichkeit war den Veranstaltern wohl nicht gelegen. Auffallend ist ferner der Widerspruch zwischen dem Titel des Vortrages im Ansuchen um Gewährung des Hörsaals "Deutschland und Sowjetunion am Vorabend des 2. WK" und im vereinsinternen Veranstaltungskalender "Russlandfeldzug 1941 - War es ein Präventivkrieg".

Die Folgen blieben nicht aus. Schon vor Beginn der Veranstaltung umzingelten mehrere Teilnehmer eine Mitarbeiterin des Instituts mit der Drohung "Sie kennen wir auch" und hinderten sie einige Zeit am Verlassen des Hauses. Die bedauerlichen Vorkommnisse im Saal waren ohnehin schon Gegenstand der öffentlichen Berichterstattung.
Unverhältnismäßige Gewaltanwendung
Es ist bekannt, dass mehrere Versammlungsteilnehmer die kurzfristige Störung durch einen Protest seitens einiger Student/innen unverhältnismäßig durch Anwendung physischer Gewalt beantworteten.

Videos weisen darauf hin, dass die Veranstalter es unterließen, mäßigend auf ihre Sympathisanten einzuwirken. Wen immer man an der Universität fragt, der bestätigt, dass es in der langen Geschichte dieser Institution seit 1964 nie zur Anwendung physischer Gewalt aus politischen Gründen kam.

Univ.-Prof. Dr. Hanns Haas, Institutsvorstand

Univ.-Prof. Dr. Friedrich Gottas, stellvertretender Institutsvorstand
 
 
 
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01.01.2010