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Elite-Uni-Initiatoren: Standortfrage nicht entschieden  
  Aus Sicht der Initiatoren der geplanten Elite-Universität, Anton Zeilinger und Peter Schuster, ist die Standortfrage "weder entschieden noch entscheidungsreif". Sie sehen Bedarf an weiterer Diskussion.  
Bessere Angebote dürften nicht ausgeschlossen werden. Zu dieser "Klarstellung" sahen sich die beiden Wissenschaftler am Mittwoch angesichts "einander zum Teil widersprechender Mitteilungen" über eine Standortentscheidung für die Graduierten-Uni veranlasst.

Sie sehen keinen Zeitdruck und machen ihre weitere Mitarbeit an dem Projekt davon abhängig, dass alle wichtigen Entscheidungen von einem breiten Konsens getroffen werden.
Entscheidung für Gugging kolportiert
In den vergangenen Tagen wurde kolportiert, dass die Entscheidung für den Standort des "Austrian Institute for Advanced Science and Technology" (AIAST) bereits für das Angebot Niederösterreichs in der ehemaligen Landesnervenklinik Gugging gefallen sei.

Dabei wurde in den Medien auch ein entsprechendes Sitzungsprotokoll gezeigt, das u.a. die Unterschrift von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) trägt. In deren Büro wurde dagegen betont, dass noch keine Entscheidung gefallen sei.
Initiatoren: Breite Zustimmung wichtig
Zeilinger und Schuster fordern nun eine breite Zustimmung zu der neuen Einrichtung, die "nicht durch politische Konstellationen in Frage gestellt werden kann". Dies sei eine unabdingbare Voraussetzung für das Gelingen des Vorhabens.

Der Aufbau einer Forschungs- und Lehreinrichtung von Weltklasse sei in allen Phasen und Einzelheiten ein schwieriges und risikobehaftetes Unternehmen. Um Wissenschaftler aus dem Spitzenfeld gewinnen zu können, müssen alle Voraussetzungen optimal erfüllt sein.
Zeilinger sieht keinerlei Zeitdruck
Die beiden Wissenschaftler begrüßen die zügige Vorgangsweise der Bundesregierung, Zeilinger sieht aber, wie er im Gespräch mit der APA betont, keinerlei Zeitdruck.

Deshalb sei es unbedingt notwendig, "dass alle Entscheidungen in wichtigen das AIST betreffenden Fragen von einem breiten Konsens von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft getragen werden".

Dazu gehöre insbesondere die Suche nach den am besten geeigneten Personen für alle Funktionen sowie die Auswahl des günstigsten Standortes. Dies erfordere einen gewissen Zeitaufwand, der jedoch für die Akzeptanz in der Scientific Community in Österreich und weltweit und damit für den Erfolg des Vorhabens unbedingt notwendig sei.
Breiter Konsens ist Bedingung für weitere Mitarbeit
"Dies ist unter anderem auch eine Voraussetzung für unsere weitere Mitarbeit am Projekt", machen Schuster und Zeilinger deutlich, wie ernst ihnen ihr Anliegen ist.

Es gehe ihnen nicht darum, eine 22. Universität in Österreich zu haben - wenn wir eine einmalige Einrichtung haben wollen, muss sie in allen Punkten Spitze sein, sagte Zeilinger. Dies funktioniere aber nicht, wenn Entscheidungen nicht im breiten Konsens getroffen würden.

Welchen Standort er bevorzugen würde, wollte Zeilinger in dieser Phase nicht sagen. In der Vergangenheit hatte er sich für einen länderübergreifendes Projekt zwischen Wien und Niederösterreich ausgesprochen.

[science.ORF.at/APA, 1.2.06]
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01.01.2010