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Reisfinken unterscheiden Englisch von Chinesisch  
  Mit Hilfe von Hörbüchern berühmter Märchen haben japanische Forscher nachgewiesen, dass Reisfinken zwischen verschiedenen menschlichen Sprachen unterscheiden können.  
Den Prachtfinken mit dem wissenschaftlichen Namen "Padda oyzivora" wurden die japanischen Märchen "Ich bin eine Katze" und "Das Märchen von Genji" vorgespielt - und zwar in englischer und chinesischer Übersetzung, berichtete die Tageszeitung "Mainichi Shimbun" am Montag.
->   Reisfink
Trefferquote 75 Prozent
Die Reisfinken bekamen laut Versuchsanordnung zunächst nur dann etwas zu picken, wenn sie die englische Fassung eines Märchens geduldig zu Ende angehört hatten. Anschließend wurden die englische und die chinesische Fassung zugleich abgespielt, die Futtergabe erfolgte jedoch nur, wenn die Reisfinken auf die englische Seite flatterten. Die Trefferquote lag bei 75 Prozent.

In einer Vergleichsgruppe wurde die Anordnung umgedreht - prompt erkannten die Reisfinken das Chinesische als die Sprache, die mit der Futtergabe belohnt wurde.
Unterschiedliche Sprachklänge
"Menschen könne zwischen Sprachen unterscheiden, selbst wenn sie sie nicht verstehen", sagte der Verhaltensforscher Shigeru Watanabe, der die Studie mit den Reisfinken leitete. Auch Vögel verfügten offenbar über diese Fähigkeit.
Zwei "Fremdsprachen"
Einen gewissen Anfangsverdacht hegten die Wissenschafter von vornherein. Sie entschieden sich dafür, den Versuch in zwei fremden Sprachen abzuwickeln, da sie davon ausgehen mussten, dass die Reisfinken das Japanische ohnehin schon kannten.

[science.ORF.at/APA/AFP, 6.2.06]
->   Mainichi Daily News
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01.01.2010