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Alzheimer-Risiko offenbar erblich bedingt  
  Die Anfälligkeit für Alzheimer ist laut einer neuen Studie in der Mehrzahl der Fälle erblich bedingt: Die Untersuchung mit fast 12.000 Zwillingen legt in nahezu 80 Prozent der Fälle eine genetische Ursache nahe.  
Das erklären Margaret Gatz des Department of Psychology der University of Southern California und ihr Team am Montag in Los Angeles.
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Der Artikel "Role of Genes and Environments for Explaining Alzheimer Disease" erschien in der Fachzeitschrift "JAMA/Archives of General Psychiatry" (Bd. 63, Nr. 2, S. 168, Februar 2006).
->   Abstract
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Von "enormer Bedeutung"
Genetische Faktoren seien bei der Krankheit von "enormer Bedeutung", sagte die Psychologin Gatz.

Bei der Untersuchung von 11.884 schwedischen Zwillingen über 65 Jahren seien in 79 Prozent der Fälle genetische Ursachen für das Alzheimer-Risiko gefunden worden.
Umwelt hat auch Auswirkungen
Dies bedeute allerdings nicht, dass die Umwelt keine Auswirkungen auf die Entwicklung der Demenzerkrankung habe, betonte Gatz.

Umweltfaktoren könnten möglicherweise entscheidend dafür sein, wann jemand an Alzheimer erkranke - mit einer Umstellung der nicht-genetischen Einflussfaktoren könnte das Alzheimer-Risiko beeinflusst werden.
Weltweit 24 Millionen Menschen an Alzheimer erkrankt
Derzeit leiden etwa 24 Millionen Menschen weltweit an der häufigsten Form der Demenz. Laut einer Studie wird deren Zahl in den kommenden Jahren explosionsartig ansteigen und sich alle 20 Jahre verdoppeln.

Die Erkrankung des Gehirns führt zum Verlust von geistigen Funktionen wie denken, sprechen, Urteilsfähigkeit und Orientierung sowie zum Absterben oder einer starken Schädigung von Gehirnzellen vor allem in der Hirnrinde. Auslöser sind fehlgeleitete Stoffwechselvorgänge, die die Nervenzellen schädigen.

Die für das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit wichtigen Übertragungsstoffe im Gehirn können dann nicht mehr gebildet werden. Zwar kann die Krankheit bereits vor dem 50. Lebensjahr auftreten, ihre Häufigkeit nimmt mit dem Alter aber erheblich zu. Eine Heilung ist derzeit nicht möglich.

[science.ORF.at/APA/AFP, 7.2.06]
->   Department of Psychology, University of Southern California
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01.01.2010