News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Uni-Zugang: Scheitern vor EuGH befürchtet  
  Die Quotenregelung für das Medizinstudium könnte wegen "direkter Diskriminierung" scheitern, befürchtet eine Europarechtlerin, - und plädiert für ein differenzierteres Modell.  
"Direkte Diskriminierung"
Die Wiener Europarechtlerin Alina Lengauer glaubt, dass die Quotenregelung für das Medizinstudium zu einer neuerlichen Verurteilung vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) führen wird.

Denn es handle sich dabei um eine "direkte Diskriminierung auf Grund der Staatsbürgerschaft im Bereich der Arbeitnehmerfreizügigkeit", erklärte sie gegenüber der "Presse".
"Kein Rechtfertigungsgrund" für Quoten
Eine derartige Einschränkung könne laut EU-Recht nur durch die Gründe "Öffentliche Ordnung, Sicherheit und Gesundheit" gerechtfertigt werden. "Hier (im EU-Recht, Anm.) finden wir keinen Rechtfertigungsgrund, der 'wirtschaftliche Tragfähigkeit des Universitätssystems' heißt", erläuterte Lengauer.

Besser wäre Lengauers Ansicht nach die Idee, dass Medizin nur studieren darf, wer schon einige Jahre in Österreich wohnt.

Dies würde möglicherweise "nur" als indirekte Diskriminierung eingestuft - und für eine solche könnte man eine Reihe von Rechtfertigungsgründen geltend machen, etwa die "Sicherung der Gesundheitsversorgung".

[science.ORF.at/APA, 14.2.06]
Mehr dazu in oe1.ORF.at:
->   Skepsis gegenüber neuer Regelung
Aktuelles zum Thema Uni-Zugang in science.ORF.at:
->   Uni-Zugang: Gehrer präsentiert geplante Neuregelung (13.2.06)
->   Uni-Zugang: Belgien beschließt Quoten (3.2.06)
->   Neuer Eignungstest an zwei Medizin-Unis (21.12.05)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010