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Saba Atoll: Artenvielfalt unter Wasser  
  US-Forscher haben im drittgrößten Atoll der Welt zahlreiche neue Spezies von Fischen und Seealgen entdeckt. Nach Tauchgängen im karibischen Saba Atoll hat sich damit die Zahl der bekannten Fischarten vervierfacht.  
Im Rahmen des Forschungsprojekts kooperierten Wissenschaftler von Conservation International (CI) und der Smithsonian Institution mit der Regierung der Antillen. "Buchstäblich jeden Tag entdeckten wir eine neue Spezies", berichten die Forscher in einer Aussendung.
Großer Berg unter Wasser
 
Smithsonian Institution

Das Saba Bank Atoll liegt rund 250 km südöstlich von Puerto Rico unter Wasser. Bislang kannte man dort rund 50 Fischspezies. Nach 20 Tauchgängen der Meeresbiologen sind es nun vier Mal so viele - über 200.

Unter den Neuentdeckungen befinden sich zwei bislang unbekannte Arten von Grundeln oder Gobiidae (siehe Bild oben).

Bereits jetzt sprechen die Forscher vom Saba-Atoll als dem artenreichsten der karibischen Gewässer.
Grundeln und Meeresalgen
 
Conservation International

Neben Fischen wurden auch neue Pflanzenarten in der Welt unter Wasser registriert. In weiten Betten aus Seegras konnten die Forscher mehr als ein Dutzend unentdeckter Arten ausfindig machen, beispielsweise ein einzigartiges Exemplar der Gattung Sargassum (siehe Bild oben).
"Zerstörung von Lebensgrundlagen"
 
Diane Littler

Paul Hoetjes vom Umweltministerium der Antillen bezeichnete die Expedition als äußerst wichtige Grundlage für den Schutz des Gebiets sowie dessen Population.

"Den rund 1500 Bewohnern der nahe gelegenen Insel Saba dient das Atoll zu einem guten Teil als Lebensgrundlage. Und diese wird zerstört", so Hoetjes. Denn ein Umschlagplatz für Erdöl auf der Nachbarinsel St. Eustatius verursache intensiven Frachtverkehr rund um das Unterwasseratoll.

Den Schaden tragen traditionelle Fischer und in weiterer Folge auch die Fischbestände davon. Auch sie hoffen, dass mit der Expedition nun die Voraussetzungen für ein - durch die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) der Vereinten Nationen - geschütztes Gebiet gegeben sind und das Atoll somit auch geschützt wird.

[science.ORF.at, 15.2.06]
->   Conservation International (CI)
->   Smithsonian Institution
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01.01.2010