News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 
"AustroMars": Kontrollzentrum in Salzburg  
  Die Projekt-Vorbereitungen für "AustroMars", bei dem ein zweiwöchiger Aufenthalt auf dem Mars simuliert werden soll, laufen auf Hochtouren. Das virtuelle Kontrollzentrum wird an einer Salzburger Schule errichtet.  
Das berichtete Forschungsstaatssekretär Eduard Mainoni (BZÖ) bei einer Pressekonferenz am Montag in Wien.

Die eigentliche Simulation läuft vom 8. bis zum 22. April in der bestehenden Mars Desert Research Station (MDRS) im US-Bundesstaat Utah.
Sechs Analog-Astronauten nach Utah
Für das vom Österreichischen Weltraumforum getragene Projekt wurden in den vergangenen Monaten aus 182 Bewerbern aus ganz Österreich neun Freiwillige ausgewählt.

Die angehenden Analog-Astronauten (Fachausdruck für die Raumfahrt-Simulanten, Anm.) mussten sich dabei aufwändigen medizinischen und psychologischen Tests unterziehen, sagte Analog-Kommander Norbert Frischauf.

Sechs Personen davon werden schließlich im April in und um die Station in der Wüste von Utah werken, drei sind Reserve und werden beim Betrieb behilflich sein.
Fahrbarer Roboter wird getestet
Durchaus echt, also nicht simuliert, wird ein Teil der wissenschaftlichen Experimente sein, welche die sechs Analog-Astronauten absolvieren.

Neben Untersuchungen über die psychischen und körperlichen Strapazen der Teilnehmer wird ein Rover getestet, der vom der Wiener HTL TGM gebaut wurde.

Der kleine, fahrbare Roboter kann sowohl von Salzburg wie auch von den virtuellen Raumfahrern ferngesteuert werden.
Um möglichst echte Simulation bemüht
Die Projektbetreiber, rund 120 ehrenamtlich für "AustroMars" tätige Wissenschaftler und Ingenieure von Unis und Privatunternehmen, legen beim ganzen Ablauf großen Wert auf eine möglichst echte Simulation.

So werden die Analog-Astronauten bei Außenmissionen auch gewichtige Raumanzüge tragen, ohne die ein Überleben in der extrem dünnen Mars-Atmosphäre nicht möglich ist.

Auch ein Kontaminations-Versuch mit künstlichen Verunreinigungen - winzigen Kügelchen - ist geplant. So soll geklärt werden, wie zu verhindern ist, dass Material von der Erde den Mars verunreinigt und umgekehrt.
Dichter Terminplan
"Das Besondere an unseren Experimenten ist, dass sie nicht - wie sonst üblich - Einzeluntersuchungen sind, sie werden alle während des ziemlich dichten Terminplanes über die Bühne gehen", so Frischauf.

Durch diese sehr lebensnahe Simulation werden die Ergebnisse besonders interessant. Die sechs Analog-Astronauten werden für die Experimente teilweise durch Fachwissenschaftler über die Bodenstation am Christian-Doppler-Gymnasium in Salzburg angeleitet.
Gesamtkosten 140.000 Euro
Das Projekt wird vom Infrastrukturministerium über die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit 80.000 Euro gefördert. Die Gesamtkosten werden von den Betreibern mit rund 140.000 Euro beziffert, wobei auch private Sponsoren für "AustroMars" aufkommen.

Die Station, die in Utah für zwei Wochen gemietet wird, gehört der Mars Society. Kernstück der Anlage ist das so genannte Habitat, ein Zylinder mit rund acht Metern Durchmesser. Daneben gibt es auch ein kleines Treibhaus für biogenerative Systeme und ein Observatorium.

[science.ORF.at/APA, 20.2.06]
->   AustroMars
->   Mars Desert Research Station
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010