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Forschen im Kloster: Franziskaner öffnen Bibliothek  
  Die Bibliothek des Franziskaner-Klosters in Graz bietet der Öffentlichkeit eine neue "Forschungsstätte": Ab dem Frühjahr macht der Bettelorden seinen Bestand von rund 41.000 Büchern zugänglich.  
Möglich wird dies durch die EDV-mäßige Vernetzung mit den Universitätsbibliotheken. Es entsteht ein neues "Interdisziplinäres Kultur- und Forschungszentrum".
Neues Interdisziplinäres Kultur- und Forschungszentrum
Seit Mitte Oktober und noch bis zum März wird im ersten Stock des Westtrakts gearbeitet. Der mittelalterliche Teil und die alte Wehranlage werden zu einem "Interdisziplinären Kultur- und Forschungszentrum" umgebaut.

Neben Büro- und Leseräumen werden Säle für Vorträge, Ausstellungen und Veranstaltungen errichtet, erklärt Pater Matthias Maier im Gespräch mit der APA.
Klosterbibliothek online
Bald wird auch der Bestand der Klosterbibliothek online verfügbar sein. Bücher, mittelalterliche Handschriften und Inkunabeln werden mit dem Bibliothekenprogramm des "Verbundes Österreichischer Bibliotheken" digital erfasst und mit den Universitätsbibliotheken vernetzt.

"Die Bibliothek selbst wird für die Menschen nicht zugänglich sein, aber in geregelten Zeiten können sich Interessierte und Forscher in den dafür adaptierten Räumen des Klosters den Werken widmen", so der Pater.
Rund 600.000 Euro Umbaukosten
Auf rund 600.000 Euro werden sich die Kosten für den Umbau belaufen, schätzt der Franziskaner.

Wert legt man beim Umbau des Trakts darauf, Altes nicht zu zerstören: So wurden freigelegte Teile der alten Grazer Stadtmauer mit "mittelalterlicher Graffiti" in den Umbau einbezogen, so der Pater. Die alten Schießscharten sowie ein Portal aus dem 13. Jahrhundert wurden in die schlichte moderne Architektur eingegliedert.
Bestand umfasst Zeitraum von 1467 bis 1700
Seit 1968 vereint die Bibliothek der Grazer Franziskaner alle mittelalterlichen und neuzeitlichen Handschriften, Inkunabeln und Drucke, die sich früher in den Konventsbibliotheken der Wiener Ordensprovinz befanden.

Der wissenschaftliche und geistige "Schatz" umfasst den Zeitraum von 1467 bis 1700, wie Bibliothekar Frater Didacus Sudy erklärt.

Darunter finden sich 846 Inkunabeln in 751 Bänden und rund 60 Handschriften.

[science.ORF.at/APA, 21.2.06]
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01.01.2010