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Pluto: Möglicherweise mit Ringen wie Saturn  
  Der winzige Planet Pluto am Rande unseres Sonnensystems besitzt nicht nur drei Monde, sondern vermutlich auch Ringe wie der Saturn. Das schließt ein US-Astronomenteam aus der Analyse der beiden neu entdeckten Plutotrabanten.  
Deren Fund gab die US- Raumfahrtbehörde NASA im vergangenen November bekannt. Durch den Beschuss mit kosmischem Geröll im so genannten Kuiper- Gürtel würden Staub- und Eispartikel aus diesen beiden Minimonden herausgeschlagen, die sich zu Ringen um den "Eiszwerg" Pluto formen, vermuten nun Alan Stern des Southwest Research Institute in Boulder und seine Kollegen.
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Der Artikel "A giant impact origin for Pluto's small moons and satellite multiplicity in the Kuiper belt" ist in der Fachzeitshrift "Nature" (Bd. 439, S. 946, 23. Februar 2006) erschienen.
->   Original-Abstract
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Minimonde: Zu klein, um Partikel wieder einzufangen
Auch Plutos größter Mond Charon, der 1978 entdeckt wurde, ist demselben Bombardement ausgesetzt. Dank seiner Schwerkraft fallen die Kollisionsprodukte jedoch auf Charons Oberfläche zurück, schreiben die Wissenschaftler.

Die viel kleineren Minimonde mit den vorläufigen Bezeichnungen S/2005 P1 und S/2005 P2 haben hingegen nur Durchmesser zwischen 48 bis 165 Kilometern und sind damit zu klein, um die schnellen Staub- und Eispartikel einzufangen.
Kuiper-Gürtel: Vermutlich noch viele solcher Systeme
Alle drei Monde umrunden Pluto in derselben Ebene auf fast kreisförmigen Bahnen und sind wahrscheinlich in einer einzigen riesigen Kollision entstanden, wie sie auch den Erdenmond geschaffen hat, so die Forscher weiter.

Vermutlich gebe es in der Kuiper-Gürtel genannten Heimatregion Plutos noch zahlreiche ähnliche Systeme mit mehreren Trabanten. Wegen der großen Entfernung und der kleinen Abmessungen der Objekte seien diese jedoch nur sehr schwer zu entdecken.

Weitere Aufklärung könnte die NASA-Sonde "New Horizons" unter Sterns Leitung bringen, die am 19. Januar zum Pluto und zum Kuiper-Gürtel gestartet ist.
->   NASA-Sonde erfolgreich zum Pluto gestartet (20.1.06)
Erst kürzlich "Xena"-Entdeckung
Erst kürzlich hatten andere Astronomen den Pluto-ähnlichen Planetoiden Xena im Kuiper-Gürtel entdeckt, bei dem später auch ein Mond gefunden wurde.

Die Xena-Entdecker hoffen darauf, ihren Fund als zehnten Planeten unseres Sonnensystems zu etablieren. Darüber will die Internationale Astronomische Union auf ihrer Vollversammlung im August in Prag entscheiden.

[science.ORF.at/dpa, 23.2.06]
->   Southwest Research Institute
->   NASA - New Horizons Mission
Mehr zum Thema in science.ORF.at:
->   "Zehnter Planet" Xena ist größer als Pluto (1.2.06)
->   Zwei mögliche neue Monde von Pluto entdeckt (2.1.05)
 
 
 
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01.01.2010