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Forscher erzeugen künstlichen Stern  
  In der Atacamawüste Chiles, dem Standort des Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO), haben Astronomen mit Laserlicht einen künstlichen Stern am Nachthimmel erzeugt.  
Dieser künstliche Laserleitstern wird die verschiedenen am Very Large Telescope betriebenen Adaptiven Optikgeräte mit Licht versorgen. Damit lassen sich die durch Luftturbulenzen bedingten Unschärfen in Himmelsaufnahmen in Echtzeit korrigieren.
Stern strahlt in 90 Kilometern Höhe
Bild: Stefan Seip (www.astromeeting.de)
Der Laserstrahl hat einen Durchmesser von 50 Zentimetern, leuchtet im gelben Natriumlicht und erzeugt in der Natriumschicht der Atmosphäre in einer Höhe von 90 Kilometern einen künstlichen Leuchtkörper - eben einen Laserstern.

"Wir erleben damit den Beginn einer neuen Generation von ESO-Teleskopen, die mit Laserleitsternen und Adaptiver Optik ausgestattet sind", so Domenico Bonaccini Calia, Leiter der Laserleitstern-Gruppe der ESO.

Herkömmliche Teleskope, die von der Erde aus das Universum betrachten, sind in ihrer Fähigkeit, scharfe Bilder vom Nachthimmel aufzunehmen, durch die "störende" Erdatmosphäre stark eingeschränkt. Eine Adaptive Optik ermöglicht es jedoch, Bilder in einer solchen Schärfe aufzunehmen, als befände sich das Teleskop im Weltraum.

Dies erlaubt es den Astronomen, wesentlich feinere Details in ihren Beobachtungsobjekten wie fernen Sonnensystemen zu studieren. War diese Korrekturtechnik bisher auf die Beobachtung weniger Himmelsauschnitte beschränkt, so ist diese nun dank des Laserleitsterns fast am ganzen Nachthimmel einsetzbar.

[science.ORF.at/MPG, 24.2.06]
->   European Southern Observatory
->   The Very Large Telescope - NRAO
 
 
 
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01.01.2010