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20 Jahre Aids  
  Heute vor 20 Jahren, am 5. Juni 1981, wurde das Krankheitsbild AIDS erstmals beschrieben, die Krankheit damit praktisch "entdeckt".  
Nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation sind derzeit weltweit 36 Millionen Menschen HIV-infiziert, unvorstellbare 22 Millionen sind in den vergangenen 20 Jahren an AIDS gestorben.
->   Weltweite Daten zu AIDS
Erste Erwähnung
1981 häuften sich in Los Angeles Fälle von Lungenentzündung in Kombination mit einer Pilzinfektion. Bei den fünf männlichen Patienten funktionierten bestimmte Immunzellen, die T-Helferzellen, nicht richtig.

Am 5. Juni 1981 veröffentlichte ein Wissenschaftler im Mittelungsblatt des US-amerikanischen "Center for disease Control and Prevention" diese Beobachtung. Der damalige Bericht ist heute online
->   Der Bericht als pdf-Datei
Aus "GRID" wurde "AIDS"
Bald wurde klar, dass es sich um eine neue Krankheit handelte. Zuerst wurde dem Syndrom der Name GRID (Gay Related Immune Deficiency) gegeben, nachdem es auch bei Heterosexuellen Frauen und Männern und bei einem Bluter aufgetreten war, wurde das Syndrom umbenannt.

1982 bekam die Krankheit den Namen AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome) - auf Deutsch "erworbenes Immunschwächesyndrom".
Übertragungswege
Als Übertragungswege wurden rasch Blut, Sperma und Scheidenflüssigkeit erkannt, sowie die Ansteckungsgefahr von Schwangeren auf das Kind. Das HI Virus als Auslöser ist seit 1983 bekannt, damals wurde es anders bezeichnet. Inzwischen weiß man, dass mindestens zwei HIV-Typen beim Menschen AIDS hervorrufen können.
Herkunftstheorien
Über die Herkunft von HIV gab und gibt es mehrere Theorien: z.B. genetische Manipulation in einem Labor oder ein mit Schimpansenblut infizierter Polioimpfstoff. Die gängigste These ist die Übertragung durch Affen.

Auch wenn AIDS vor 20 Jahren erstmals beschrieben wurde, so wollen Forscher in Blutkonserven aus dem Jahr 1959 Antikörper gegen das Virus gefunden haben. Sie schlossen daraus, dass HIV damals bereits im Umlauf war und somit 20 Jahre älter als angenommen.
Entwicklung in Österreich
In Österreich wurde der erste AIDS-Fall im Frühjahr 1983 bekannt, die erste Frau mit AIDS laut AIDS-Hilfe Wien im Jahr 1987.

Etwa 15.000 Menschen in Österreich haben sich bisher mit dem HI-Virus infiziert. Bei über 2000 ist die Immunschwächekrankheit AIDS ausgebrochen, mehr als die Hälfte von ihnen ist gestorben.
->   Österreichische AIDS-Statistik
->   AIDS-Hilfe Wien
Image-Wandel
Galt AIDS lange Zeit als Krankheit von Homosexuellen und Drogenabhängigen, nehmen mittlerweile die Neuinfektionen bei Heterosexuellen und vor allem Frauen zu.

Trotz Bluttests und Safer-Sex-Kampagnen infizieren sich täglich weltweit rund 16.000 Menschen mit HIV.

Trotz Milliardenschwerer Forschung kann AIDS nicht geheilt werden, Medikamente können die Krankheit einbremsen oder Symptome lindern. Der beste Schutz ist immer noch das Kondom.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
->   HIV Nachrichten
->   Deutsche AIDS-Hilfe
->   Mehr zu AIDS auf science.orf.at
 
 
 
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01.01.2010