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Universum wuchs in Billionstel Sekunde zum Giganten  
  Das Universum blähte sich bei seiner Entstehung in weniger als dem sprichwörtlichen Augenblick von einem Punkt zu astronomischer Größe auf. Diese bereits vor einigen Jahrzehnten entwickelte Inflationstheorie wird nun von neuen Daten gestützt, die der WMAP-Satellit der Weltraumbehörde NASA gesammelt hat.  
Demnach dehnte sich das Universum beim Urknall in weniger als einer Billionstel Sekunde - dem Millionstel einer Millionstel Sekunde - von einem subatomaren Flimmern zum Weltraumgiganten aus.
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Die Ergebnisse der Datenanalyse wurden beim "Astrophysical Journal" eingereicht, sie sind bereits jetzt online zugänglich.
->   Zur Mitteilung der NASA
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Licht aus der Kinderstube des Universums
 
Bild: NASA/WMAP Science Team

Die Erkenntnisse basieren auf den Daten des Satelliten WMAP (Wilkinson Microwave Anisotropy Probe), der seit 2001 Temperaturschwankungen im Kosmos auf weniger als ein Millionstel Grad genau misst. Damit erfasst er auch das Nachleuchten des ältesten Lichts im Universum überhaupt.

Vergleichsweise heiße Stellen korrespondieren dabei mit Materie-Ansammlungen, die später zu Galaxien wurden. Verschiedene "WMAP-Teams" analysierten mit Hilfe der Satelliten-Daten die Menge blendenden Lichts, die während der superschnellen Ausdehnung des Universums vor 13,7 Milliarden Jahren entstand.

Bild oben: Rot zeigt "wärmere", Blau "kühlere" Bereiche im Universum an, die weißen Linien markieren die Polarisationsebene des ältesten Lichts.
Nur vier Prozent "handelsübliche" Materie
NASA/WMAP Science Team
"Die Beobachtungen sind spektakulär und die Schlussfolgerungen atemberaubend", zitierte die Zeitung "USA Today" den Physiker Brian Greene von der Columbia-Universität in New York.

Danach deuten die Daten zudem darauf hin, dass nur vier Prozent des Universums aus bislang bekannten Atomen bestehen, 22 Prozent dagegen aus bisher noch nicht identifizierter Dunkler Materie und 74 Prozent aus mysteriöser Dunkler Energie.

Diese Energie bewirkt den Forschern zufolge den derzeitigen weiteren Wachstumsschub des Universums - der deutlich sanfter ausfällt als der erste kurz nach dem Urknall.
Neue Details zur Geschichte des Kosmos
 
Bild: NASA/WMAP Science Team

Wie es in den Mitteilungen des Goddard-Raumfahrzentrums der NASA und der Johns-Hopkins-Universität in Maryland heißt, zeigt das Licht an, wie viel Raum Elektronen damals hatten, um von einander abzuprallen.

Dies lasse Rückschlüsse auf die Größe des Kosmos in seiner Entstehungsphase zu. Sterne zum Beispiel erschienen der Daten-Auswertung zufolge erstmals 400 Millionen Jahre nach der Entstehung des Universums - ein wenig später als bisher geschätzt.

An den WMAP-Auswertungen sind neben dem Goddard-Zentrum und der Johns Hopkins University weitere US-Universitäten sowie das Kanadische Institut für Theoretische Astrophysik in Toronto beteiligt. Namensgeber des Satelliten war David Wilkinson, ein Pionier der Analyse kosmischer Hintergrund-Strahlungen.

[science.ORF.at/dpa, 17.3.06]
->   Wilkinson Microwave Anisotropy Probe
->   Inflationäres Universum - Wikipedia
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01.01.2010