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Russische Mondpläne: Ort für schmutzige Industrien  
  Einen Tag nachdem die NASA mitteilte, dass sie den Mond auf der Suche nach Wasser beschießen wolle, stellte Russland die eigenen Mondpläne vor - u.a. die Verlegung umweltschädlicher Industrien.  
Ziel seien die Helium-Förderung sowie die Verlegung umweltschädlicher oder energieintensiver Industrien von der Erde, sagte der Chef des russischen Raumfahrt-Konzerns Energija, Nikolai Sewastjanow, am Dienstag in Moskau.

Dafür solle auch ein kleines Atomkraftwerk auf dem Erdtrabanten gebaut werden.
->   Wassersuche: NASA will Mond beschießen (11.4.06)
Mondflüge nach dem Jahr 2015
Im Gegensatz zu den USA, die 2018 wieder Astronauten zum Mond schicken wollen, hat Russland noch keinen konkreten Zeitplan.

Es hieß lediglich, Mondflüge sollten in das nächste Raumfahrtprogramm nach dem Jahr 2015 aufgenommen werden.
"Apollo reloaded" für etwa zwei Milliarden Dollar
"Um das 'Apollo'-Programm zu wiederholen, bräuchte Russland etwa zwei Milliarden Dollar (1,65 Mrd. Euro), was viel weniger ist als die USA seinerzeit ausgegeben haben", wurde Sewastjanow von der Nachrichtenagentur ITAR-TASS zitiert.

In den sechziger Jahren hatte die Sowjetunion den Wettlauf zum Mond verloren und gab nach der ersten Landung amerikanischer Astronauten 1969 auf.
Russland will bis 2015 eigene Raumfähre bauen
Spätestens bis zum Jahr 2015 will Russland eine eigene Weltraumfähre bauen. Anfang Juni solle der Auftrag für die Entwicklung vergeben werden, sagte der Chef der russischen Weltraumagentur, Anatoli Perminow, am Mittwoch bei einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin. Darum bewerben sich drei russische Unternehmen.

Unter ihnen ist auch der Konzern Molnija, der in den achtziger Jahren die russische Raumfähre "Buran" gebaut hatte.

Die Entwicklung des Raumschiffs, das dem amerikanischen Space Shuttle sehr ähnlich sah, wurde jedoch wegen Geldmangels nach einem erfolgreichen unbemannten Testflug Ende 1988 eingestellt.
Derzeit auf Sojus-Raketen angewiesen
Derzeit starten russische Kosmonauten mit den nicht wiederverwendbaren Sojus-Raketen ins All, die auf einer mehr als 40 Jahre alten Technologie basieren.

Auch die USA werden nach der voraussichtlichen Ausmusterung der Space Shuttle im Jahr 2010 bis zum Bau eines neuen eigenen Raumschiffs auf die Sojus angewiesen sein, wie NASA-Chef Michael Griffin vor kurzem ankündigte.

[science.ORF.at/APA/dpa, 12.4.06]
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01.01.2010