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NASA-Raumfähre "Discovery" startet im Juli  
  Die US-Raumfahrtbehörde hat die technischen Probleme an der Raumfähre "Discovery" behoben und ist zu einem Start im Juli bereit. Es gibt jedoch nicht nur gute Nachrichten von der NASA.  
Sie stecke in gewaltigen Finanznöten, erklärte Direktor Michael Griffin am Dienstag vor dem Senatsausschuss in Washington.

Nachdem beim Start der "Discovery" Ende Juli vergangenen Jahres Schaumstoffteile vom Außentank abgefallen waren und die Raumfähre nur um Haaresbreite verfehlt hatten, musste der rund 47 Meter hohe Tank technisch komplett überholt werden. Seit Rückkehr der "Discovery" am 9. August 2005 durfte deshalb keine Raumfähre mehr starten.
Nächste Projekte: ISS-Ausbau und "Hubble"-Reparatur
Die Space Shuttles sollen in den kommenden dreieinhalb Jahren 16 Mal fliegen und den Ausbau der Internationalen Raumstation ISS abschließen, erklärte Michael Griffin. Mit einem weiteren Shuttle-Flug wird das alternde Weltraumteleskop "Hubble" in Stand gesetzt.

Bei "Hubble" müssen die Batterien und Stabilisatoren ausgewechselt werden, damit das Weltraumteleskop nicht außer Kontrolle gerät. Nach bisherigen Plänen wird auch das europäische Raumlabor "Columbus" mit langer Verzögerung Ende nächsten Jahres oder Anfang 2008 zur ISS geflogen.
Neue Raumfähren sollen die "Discovery" bis 2010 ersetzen
Bis zum Jahr 2010 sollen die Raumfähren ausgemustert werden, so Griffin. Ein Nachfolgemodell der Shuttle könne die NASA aber frühestens 2011 oder 2012 in Dienst stellen, vor allem weil die finanziellen Mittel fehlten.

Der Übergang zur neuen Raumfähre sollte nicht zu lang sein, antwortete Griffin auf die Frage der Senatorin Kay Hutchison, ob sonst die USA ihre Führungsrolle in der bemannten Raumfahrt an Russland oder China verlieren könnten. Der NASA-Direktor warnte auch vor der Abwanderung von Tausenden hoch qualifizierter Ingenieure und Techniker.
NASA-Direktor kritisiert amerikanische Budgetpolitik
Griffin rechnete den Senatoren auch vor, wie teuer die "Geschenke" der Politiker an ihre Wahlkreise die NASA zu stehen kommen.

Dabei handelt es sich um Zusagen von Politikern für Programme, die bei der NASA nicht auf der Prioritätenliste stehen, aber dennoch erfüllt werden müssen. Diese summierten sich inzwischen auf 568,5 Millionen Dollar im neuen Budget von 16,23 Milliarden Dollar (13,4 Milliarden Euro). Solch heftige Kritik bei Anhörungen im Senat ist eher ungewöhnlich.

Griffin zufolge macht das geplante Budget der Raumfahrtbehörde nur noch 0,6 Prozent des Gesamthaushalts der USA aus. Zu Zeiten des Apollo-Programms seien es 4,4 Prozent gewesen. Damals habe die NASA 400.000 Menschen einschließlich der Zulieferer beschäftigt. Heute seien es noch 75.000.
Spielraum der NASA wird enger
Die NASA könne heute nicht mehr all das machen, was andere wünschten, sagte Griffin. Die Verpflichtungen zum Endausbau der Raumstation, die Space-Shuttle-Flüge und die Entwicklung eines Nachfolgemodells, mit denen Astronauten zum Mond und zum Mars fliegen könnten und die Programme zur Erforschung des Nachbarplaneten Mars, verkleinerten den Spielraum.

[science.ORF.at/ APA, 26.04.06]
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01.01.2010