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"Galerie der Forschung" kostete bisher 16 Mio. Euro  
  Die "Galerie der Forschung" der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) kostete bisher mehr als 16 Millionen Euro, wie aus einer aktuellen parlamentarischen Anfrage hervorgeht.  
Das Projekt wurde bereits 1998 von der Regierung genehmigt, kam jedoch im Herbst vergangenen Jahres völlig ins Stocken, als die ÖAW den Business-Plan der neuen Direktorin ablehnte. Nun ist eine Betriebsgesellschaft geplant, aus der "Galerie" dürfte ein Veranstaltungszentrum werden.
Die Kosten im Detail
Das Gros der bisherigen Aufwendungen der drei Ressorts entfällt auf das Wirtschaftsministerium: Von 2000 bis 2006 wurden aus Mitteln des Wirtschaftsministeriums 12,9 Millionen Euro für Planungs- und Baukosten für die Adaptierung der "Alten Aula" der alten Universität in der Bäckerstraße in Wien-Innere Stadt aufgewendet.

Das Bildungsministerium hat von 1998 bis 2006 knapp drei Millionen Euro für Miete, Betriebs-, Ausstattungs- und Personalkosten bezahlt. Und aus dem Bundeskanzleramt kamen zwischen 2001 und 2005 insgesamt 253.000 Euro an Förderungen für Planungs- und Personalkosten, Öffentlichkeitsarbeit, Büro- und IT-Ausstattung, etc.
Renovierung war notwendig
Wie der Baureferent der ÖAW, Helmut Schuch, gegenüber der APA erklärte, ist die Liegenschaft im Besitz des Staates, der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) wurde ein so genanntes Fruchtgenussrecht eingeräumt. Mieter des Gebäudes ist das Bildungsministerium, welches das Nutzrecht an die Akademie weitergegeben hat.

Laut Schuch ist die Renovierung des Gebäudes Teil der Gesamtsanierung der alten Universität und hätte auch unabhängig von dem Projekt "Galerie der Forschung" erfolgen müssen. Insgesamt wurden in dem Gebäude auf drei Stockwerken Räumlichkeiten mit einer Nettogeschoßfläche von 4.500 Quadratmetern renoviert.
Projektidee von Ex-ÖAW-Präsident Welzig
Das Projekt geht auf eine Idee des damaligen ÖAW-Präsidenten Werner Welzig zurück, der erstmals 1996 von einem Ort der Darstellung österreichischer Forschungsleistungen gesprochen hatte. 1998 stimmte auch der Ministerrat dem Vorhaben zu.

In Folge wurde der ehemalige Forschungs-Sektionschef im Bildungsministerium, Raoul Kneucker, für Vorbereitungsarbeiten engagiert, im Herbst 2004 schließlich von der Akademie mit Albena Yaneva eine Direktorin der "Galerie der Forschung" bestellt.

Das von ihr im Herbst 2005 vorgelegte Nutzungskonzept und der Businessplan wurden allerdings von der Akademie abgelehnt. Die ÖAW sah sich nicht in der Lage, die "Galerie" ganzjährig zu bespielen und die dafür notwendigen Gelder aufzubringen.
Veranstaltungszentrum geplant
Nun wird, wie man in ÖAW und Bildungsministerium bestätigt, an einer Betriebsgesellschaft gearbeitet, die für eine Nutzung der Räumlichkeiten verantwortlich sein soll.

Die "Galerie der Forschung" dürfte damit zu einem Veranstaltungszentrum werden, wobei wissenschaftliche Veranstaltungen im Vordergrund stehen sollen, aber auch kulturelle und kommerzielle Schienen für eine entsprechende Auslastung sorgen.

[science.ORF.at/APA, 11.5.06]
->   Galerie der Forschung - ÖAW
 
 
 
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01.01.2010