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Jährlich plus zehn Prozent F&E-Ausgaben nötig  
  Für die Erfüllung des Barcelona-Ziels - eine Forschungs-Quote von drei Prozent bis 2010 - müssen die Ausgaben Österreichs für Forschung und Entwicklung (F&E) ab 2007 um fast zehn Prozent pro Jahr wachsen.  
Dies geht aus dem Forschungs- und Technologiebericht 2006 hervor, der Donnerstag den Ministerrat passiert hat.

Ausgehend von der WIFO-Prognose des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für 2010 von 300 Mrd. Euro (2006: 257 Mrd. Euro) müssten die gesamten F&E-Ausgaben zu diesem Zeitpunkt ziemlich genau 9 Mrd. Euro betragen (2006: 6,2 Mrd. Euro).
"Überdurchschnittliche Anstrengungen" weiter notwendig
"Unter Beibehaltung der gegenwärtigen Trends und weiterer, überdurchschnittlicher Anstrengungen könnte 2010 eine F&E-Quote von drei Prozent erzielt werden", heißt es in dem von Bildungs-, Infrastruktur- und Wirtschaftsministerium vorgelegten Bericht.

Seit 1995 sind die F&E-Ausgaben jährlich um durchschnittlich 7,9 Prozent gewachsen, insgesamt stiegen die Aufwendungen um 131 Prozent.

Bund und Länder steigerten ihre F&E-Mittel um 80,7 Prozent (durchschnittlich 5,5 Prozent pro Jahr), der Unternehmenssektor um 132 Prozent (7,9 Prozent pro Jahr).
Bedarf an mehr Aufwendungen
Unter Beibehaltung der derzeitigen Finanzierungsstruktur müsste für die Erfüllung des Drei-Prozent-Ziels der Bund bis 2010 seine jährlichen Ausgaben auf 2,67 Mrd. Euro (2006: 1,92 Mrd. Euro) steigern.

Gemeinsam mit den Ländern müssten die F&E-Aufwendungen der öffentlichen Hand von derzeit 2,25 auf 3,15 Mrd. Euro anwachsen.

Der Unternehmenssektor sollte seine Aufwendungen von 2,86 auf 4 Mrd. Euro steigern, der Anteil von aus dem Ausland finanzierter F&E von 1,06 auf 1,7 Mrd. Euro wachsen.
Starker Anstieg im Dienstleistungssektor
Zwischen 1998 und 2002 wuchsen die F&E-Ausgaben um 45 Prozent. Auffallend dabei ist ein besonders starker Anstieg im Dienstleistungssektor mit plus 71 Prozent gegenüber plus 37 Prozent in der Sachgütererzeugung.

Am geringsten ist die Steigerung in diesem Zeitraum im Spitzentechnologiesektor mit plus 24 Prozent, während die F&E-Ausgaben im Mittel- und Hochtechnologiesegment mit 40 bzw. 53 Prozent stärker gewachsen sind.

Bei der Wertschöpfung ist der Spitzentechnologiesektor sogar rückläufig (minus ein Prozent), während der Hochtechnologiesektor 26 Prozent zulegen konnte.
Dienstleistungssektor zunehmend wichtiger
Der Dienstleistungssektor spiele für die F&E-Landschaft Österreichs eine zunehmend wichtige Rolle, heißt es in dem Bericht.

Die F&E-Ausgaben dieses Sektors würden bereits ein Viertel der Gesamtaufwendungen des Unternehmenssektors für F&E ausmachen.
Regierung lobt sich selbst
In Selbstlob für die im Bericht präsentierten Daten übten sich Regierungsmitglieder: "Durch die massive Forschungsförderung der Bundesregierung ist Österreich heute international auf Erfolgskurs", sagte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) in einer Aussendung.

Und Forschungsstaatssekretär Eduard Mainoni (BZÖ) sieht Österreich "mit der Forschungspolitik auf dem Kurs, das ehrgeizige Barcelona-Ziel von drei Prozent im Jahr 2010 zu erreichen".

Dagegen meint der Wissenschaftssprecher der SPÖ, Josef Broukal, dass "diese Projekt der Bundesregierung scheitern wird, wenn in den nächsten Jahren nicht mehr Geld in Forschung fließt als bisher".

[science.ORF.at/APA, 18.5.06]
->   Bisherige Forschungs- und Technologieberichte (bmvit)
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->   Forschungsquote 2006 bei 2,43 Prozent (20.4.06)
->   Forschungsbericht: F&E-Ausgaben positiv entwickelt (8.6.04)
 
 
 
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01.01.2010