News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Institut für Molekulare Biotechnologie eröffnet  
  Im Jahr 1999 wurde das Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) von der Akademie der Wissenschaften gegründet. Nun öffnete das Gebäude am Campus Vienna Bio Center seine Pforten.  
Ebenfalls dort untergebracht sind nun das Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzenbiologie (GMI) sowie das "Vienna Open Lab", mit dem die breite Bevölkerung eine Kontaktfläche zur molekularbiologischen Forschung erhalten soll.
Teil des Wiener Life-Science-Clusters
Das neue Haus in der Dr. Bohr-Gasse in Wien-Landstraße befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Institut für Molekulare Pathologie (IMP) und den Max Perutz-Laboratorien der Uni und Medizin-Uni Wien. Die Gesamtkosten für den von Architekt Boris Podrecca geplanten Bau mit einer Bruttogeschoßfläche von rund 20.000 Quadratmetern betrugen inklusive Ausstattung rund 64 Mio. Euro.
Kooperation mit Boehringer Ingelheim
Neben Büros und Labors verfügt das Gebäude über einen Hörsaal und Spezialeinrichtungen wie eine pathogenfreie Zone, Wuchskammern und Gewächshäuser. Etwa fünf Siebentel der Nutzfläche werden vom IMBA genutzt, der Rest vom GMI.

Insgesamt arbeiten rund 180 Personen an den beiden Instituten. IMBA-Leiter Josef Penninger betonte, dass sich sein Institut die Infrastruktur mit dem zum Pharma-Konzern Boehringer Ingelheim gehörenden IMP teile. Andernfalls hätte er zehn Jahre auf eine solche Infrastruktur warten müssen. Dafür habe Boehringer das "Recht auf erste Verhandlungen" für Patente und Entwicklungen aus dem IMBA.
Gegen "wissenschaftlichen Fleckerlteppich"
Penninger tritt überdies für weitere Ansiedlungen wissenschaftlicher Einrichtungen am Areal des ehemaligen Schlachthofs St. Marx ein: "Die Stadt Wien soll hier endlich wirklich einen Campus aufbauen und den wissenschaftlichen Fleckerlteppich wegbekommen", so Penninger, der sich Richtung Bund gegen eine Förderung von Forschungseinrichtungen "mit der Gießkanne" aussprach. "Ich habe nichts gegen Gießkannen, solange sie voll sind."
Pflanzeninstitut "im Feindesland"
GMI-Chef Dieter Schweizer betonte, dass üblicherweise Pflanzenforschungsinstitute irgendwo auf der grünen Wiese angesiedelt würden. Dabei sei ein Bio-Campus ohne Pflanzeninstitut wie eine Wüste. "Wir sind nun mitten im Feindesland und wollen das ausnützen", so Schweizer. Die Architektur des neuen Gebäudes unterstütze die Interaktion, und in kürzester Zeit gebe es bereits gemeinsame Projekte zwischen IMBA und GMI.
Experimente für jedermann "Open Lab"
Im neuen Life Sciences Center ist auch das "Vienna Open Lab" untergebracht, eine gemeinsame Initiative des Vereins "dialog gentechnik" und des IMBA, die der Bevölkerung den molekularbiologischen Alltag näher bringen will, so Andrea Barta von "dialog gentechnik".

Besucher können in dem Labor selbst Hand an die Pipette legen und unter fachkundiger Anleitung experimentieren. Es steht Kindern ab sechs Jahren sowie Jugendlichen und Erwachsenen nach Voranmeldungen für zwei- bis fünfstündige Praktika offen. Außerdem werden ganztägige Spezialpraktika und Lehrerfortbildungen angeboten. Dem "Open Lab" steht dafür ein Budget von 250.000 Euro zur Verfügung.

[science.ORF.at/APA, 23.5.06]
->   IMBA
->   GMI
->   Vienna Open Lab
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010