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Magnetismus mit Elektronenmikroskop gemessen  
  Wiener Forscher vermögen erstmals Magnetismus mit Hilfe eines Elektronenmikroskops zu untersuchen und dringen damit in kleinste Dimensionen vor. Die Grundlagenarbeit ist nicht zuletzt für die Computer- und Halbleiterindustrie von Bedeutung, die mit ihren winzigen Speichereinheiten etwa auf Festplatten langsam an physikalische Grenzen stoßen.  
Von der neuen Untersuchungsmethode berichtet ein Forscherteam um Peter Schattschneider vom
Institut für Festkörperphysik der Technischen Universität (TU) Wien.
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Die Studie "Detection of magnetic circular dichroism using a transmission electron microscope" ist in "Nature" (Bd. 441, S. 486, Ausgabe vom 25.5.06) erschienen.
->   Nature
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Gebündelter Elektronenstrahl
Die in den ersten Ansätzen bereits in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelten Elektronenmikroskope gehören mittlerweile zum Standardinventar fast jeder naturwissenschaftlichen Fakultät.

Im Gegensatz zum Lichtmikroskop wird ein gebündelter Elektronenstrahl durch eine Probe geschickt und damit wesentlich höhere Vergrößerungen erzielt.
Bisher mit Teilchenbeschleunigern
Alleine für Magnetismus war das Elektronenmikroskop bisher blind. Wollten Forscher die magnetischen Eigenschaften im Kleinsten studieren, wurden bisher aufwändige Experimente mit Beschleunigern durchgeführt, erklärte dazu Studienautorin Cecile Hebert gegenüber der APA.

Sie erreichten damit Auflösungen von 50 bis 100 Nanometern (ein Nanometer ist der Millionste Teil eines Millimeters).
Auflösung im Nano-Bereich
Durch ihre "gefinkelte Verwendung des Elektronenmikroskops" erreichen die Wiener Forscher bereits die gleichen Auflösungen beim Magnetismus und es soll noch genauer gehen. Angestrebt wird eine Auflösung von unter zehn Nanometern.

Für ihren Blick in die magnetischen Eigenschaften der Welt im Kleinsten machen sich die Wissenschaftler bestimmte Absorptionseigenschaften des untersuchten Materials - den so genannten Dichroismus - zu Nutze.

[science.ORF.at/APA, 25.5.06]
->   Peter Schattschneider, TU Wien
->   Dichroismus (Wikipedia)
 
 
 
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01.01.2010