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Klammeraffen begeben sich auf den Kriegspfad  
  Verhaltensforscher haben beobachtet, dass Klammeraffen gezielte Raubzüge und listenreiche Vormärsche in "feindliches" Gebiet unternehmen - ein Novum unter Nicht-Menschenaffen.  
Dies schreibt das britische Wissenschaftsmagazin "New Scientist" (Nr. 2553, S. 14) in seiner Ausgabe von diesem Samstag. Bisher seien tierische Taktiker und Strategen nur unter Menschenaffen wie den Schimpansen bekannt gewesen.
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Die entsprechende Studie "Raiding parties of male spider monkeys: Insights into human warfare?" von Filippo Aureli et al. erschien im "American Journal of Physical Anthropology" (doi: 10.1002/ajpa.20451).
->   Abstract
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Auf der Pirsch in "Feindesland"
Der Verhaltensforscher Filippo Aureli von der John Moores University in Liverpool und seine Kollegen stießen in den Wäldern Mexikos auf eine kleine Gruppe männlicher Geoffroy-Klammeraffen (Ateles geoffroyi). In einer Reihe krochen die Tiere, ohne einen Laut von sich zu geben, über den Boden, schauten sich immer vorsichtig um und stoppten ihren offensichtlichen Streifzug in fremdem Territorium auch nicht, um etwas zu essen.

Klammeraffen leben hauptsächlich auf Bäumen und verlassen diese gewöhnlich auch nicht, um sich fortzubewegen. Sie hangeln sich normalerweise von Ast zu Ast, wobei sie ihren Greifschwanz als "dritten Arm" einsetzen.

"Sie waren sich eindeutig darüber im Klaren, dass sie sich auf gefährlichem Territorium bewegten, und verhielten sich genau wie Schimpansen, wenn sie auf der Suche nach Feinden benachbarter Gebiete sind und diese angreifen wollen", sagte Aureli der Zeitschrift. Vier von sieben beobachteten Angriffen der Klammeraffentruppe seien gezielte Attacken auf andere Affen gewesen.

[science.ORF.at/dpa, 26.5.06]
->   Klammeraffen - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010