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China: Jangtse hochgradig verseucht  
  Die extreme Verschmutzung von Chinas längstem Fluss Jangtse bedroht die Trinkwasserversorgung von mehr als 180 Städten. Der Fluss könnte innerhalb der nächsten fünf Jahre vollständig umkippen.  
Dies berichtet die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Das verschmutzte Wasser werde von Forschern sogar als Krebs erregend eingeschätzt.
Ursachen: Abwasser, Treibstoff, Landwirtschaft
"Die Verschmutzung ist in der Tat gravierend", sagte Yuan Aiguo, Professor für Geowissenschaften an der Universität von China. Schuld am katastrophalen Zustand sind Experten zufolge Industrieabfälle und Abwasser sowie die Verschmutzung durch Landwirtschaft und Schiffstreibstoff.
Drittgrößter Fluss der Welt
Der Jangtse ist nach dem Nil und dem Amazonas der drittgrößte Fluss der Welt. Er entspringt in Tibet und fließt durch 186 Städte, bis er schließlich bei Schanghai ins Meer mündet. Da der Fluss die einzige Trinkwasserquelle Schanghais sei, kämpfe die Stadt schwer darum, sauberes Wasser zu erhalten, sagte Lu Jianjian von der East China Normal University in Schanghai. Der Fluss habe 40 Prozent des gesamten in China anfallenden Abwassers aufgenommen.

China droht eine massive Wasserkrise: 300 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu Trinkwasser. Die Regierung bemüht sich daher unter hohem Kostenaufwand große Flüsse wie den Jangtse und den Gelben Fluss zu reinigen. Derartige Kampagnen haben allerdings eher mäßigen Erfolg, da sie an Ort und Stelle nur vereinzelt umgesetzt werden.

[science.ORF.at/APA/Reuters, 31.5.06]
->   Jangtse - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010