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Vogelgrippe: Weltweit 200 Mio. tote Hühner  
  Der Vogelgrippe sind nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) weltweit bisher rund 200 Millionen Hühner und anderes Geflügel zum Opfer gefallen. Die Tiere verendeten oder mussten getötet werden.  
"Die Schäden sind riesig, auch in Europa", berichtete der Chef-Veterinär der UN-Organisation für Landwirtschaft und Ernährung (FAO), Joseph Domenech, zum Abschluss einer zweitägigen UN-Konferenz zur Vogelgrippe am Mittwoch in Rom.
"Langer Weg vor uns"
Trotz Fortschritten bei der Bekämpfung der Seuche wird das aggressive Virus H5N1 die Weltgemeinschaft nach UN-Einschätzung noch Jahre beschäftigen. "Es liegt noch ein langer Weg vor uns, bis wir die Krankheit voll verstanden haben werden", sagte Gideon Brückner von der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE). Die Ausbreitung des Virus sei keineswegs gestoppt.
Virus breitet sich in Asien und Afrika aus
Während sich die Situation in Europa verbessert habe, blicken die Experten mit Besorgnis nach Asien und Afrika. In Afrika sei die Krankheit in den vergangenen Monaten durch Geflügelhandel von Nigeria über Burkina Faso bis nach Nigeria gelangt. Auch in China und Indonesien würden weitere Ausbrüche erwartet.

Es sei nicht auszuschließen, dass das Virus von Indonesien auch auf Australien übergreifen könne, das Land sei allerdings bestens gerüstet. "Die globale Situation ist besser als vor zwei Jahren, aber wir sind besorgt über die Möglichkeit neuer Ausbrüche in bisher nicht betroffenen Gebieten Afrikas und Asiens", hieß es.

Es sei nicht absehbar, ob das Virus mutieren und so von Mensch zu Mensch übertragbar werde, erklärte OIE-Expertin Christianne Bruschke.
Bisher 130 Todesopfer
Weltweit sind bisher fast 130 Menschen an der Vogelgrippe gestorben. In den meisten Fällen konnte eindeutig nachgewiesen werden, dass sie sich bei erkranktem Geflügel angesteckt hatten. Die Viruserkrankung war Ende 2003 ausgebrochen. Betroffen sind vor allem südostasiatische Staaten wie Vietnam, Thailand, Kambodscha und Indonesien.

An der UN-Konferenz in Rom hatten insgesamt rund 300 Wissenschafter aus 100 Ländern teilgenommen. FAO und OIE hatten die Tagung gemeinsam ausgerichtet. Zentrales Thema war die Ausbreitung der Tierseuche über Wildvögel. Sowohl Wildvögel als auch der internationale Handel stellten die Hauptrisiken für eine weitere Ausbreitung der Krankheit dar, hieß es.

[science.ORF.at/dpa, 31.5.06]
->   WHO - Avian influenza
->   Vogelgrippe - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010