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Babys schreien lassen bringt noch mehr Tränen  
  Eltern, die ihr Neugeborenes nicht weinen lassen können, werden in ihrem Verhalten nun bestätigt: Säuglinge, deren Bedürfnisse gestillt werden, schreien deutlich weniger als solche, denen die Eltern weniger Zeit widmen.  
Das gelte zumindest für die ersten Lebenswochen, sagte ein Forscher dem britischen Magazin "New Scientist". Allzu viel Versorgung der Kleinen hingegen bringt demnach keinen zusätzlichen Gewinn.
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Der Artikel "Letting them cry will only end in more tears" ist in der Zeitschrift "New Scientist" (1. Juni 2006, S. 17) erschienen.
->   Artikel
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Eltern führten "Schrei"-Tagebuch
Was viele instinktiv richtig machen, wollte Ian St. James-Roberts vom University of London's Institute of Education mit Zahlen belegen: Er ließ drei Elterngruppen aus Großbritannien, USA und Dänemark genau Tagebuch führen über Schreizeiten und den Umgang damit.

Ergänzt wurden die Aufzeichnungen durch Tonbandaufnahmen und Hausbesuche der Forscher in den drei Untersuchungsintervallen, dem Lebensalter von ein bis zwei, fünf bis sechs sowie zehn bis 14 Wochen.

Eine Elterngruppe befasste sich rund 16 Stunden pro Tag mit dem Kind, die zweite etwa zehn, die dritte nur rund 8,5 Stunden.
Das "gesunde Mittelmaß"
Das Ergebnis: Die Kleinen, die nur 8,5 Stunden getragen, gefüttert und versorgt wurden, weinten und quengelten in den ersten Wochen 50 Prozent mehr als die der beiden anderen Gruppen.

Es machte jedoch kaum einen Unterschied, ob die Eltern sich zehn oder 16 Stunden kümmerten.

Im dritten Untersuchungsintervall mit den rund dreimonatigen Kindern zeigte sich dann, dass die Zehn-Stunden-Gruppe nachts schon am besten durchschlief. Allzu enge Eltern-Kind-Symbiose hingegen war dafür offenbar schon wieder hinderlich.

[science.ORF.at/APA/dpa, 1.6.06]
->   Ian St. James-Roberts
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01.01.2010