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Bipolare Störung verändert Gesichtererkennung  
  Manisch-depressive Kinder missdeuten die Mimik anderer Menschen häufiger als feindlich. Die Ursachen dafür liegen in der stärkeren Aktivität einer Gehirnregion, die für das Entstehen von Emotionen verantwortlich ist.  
Zu diesen Ergebnissen kamen US-Forscher, die 11- bis 17-jährige Probanden Gesichter bewerten ließen und dabei mit Hilfe der Magnetresonanztomographie die Gehirnaktivitäten untersuchten. Bei der Studie wurden 22 Kinder mit bipolarer Störung mit 21 gesunden Kindern verglichen.
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Die Studie "Limbic hyperactivation during processing of neutral facial expressions in children with bipolar disorder" von Brendan A. Rich et al. erschien auf der Website der "Proceedings of the National Academy of Sciences" (doi: 10.1073/pnas.0603246103).
->   Abstract
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Amygdala reagiert verstärkt
"Manisch-depressive Kinder sehen Emotionen, wo es andere Menschen nicht tun. Das liegt möglicherweise an der beeinträchtigten Entwicklung bestimmter Gehirnregionen", berichtete die Studienleiterin Ellen Leibenduft. Die Kinder mit bipolarer Störung zeigten unter anderem eine erhöhte Aktivität in der so genannten Amygdala, wenn sie Gesichter bewerten mussten.

Die fehlerhafte Einschätzung von Gesichtsausdrücken sei möglicherweise die Ursache für die Aggressionen und die Isolation manisch-depressiver Kinder, so Leibenduft.

[science.ORF.at/APA/AP, 2.6.06]
->   Bipolare Störung - Wikipedia
->   Amygdala - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010