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Frühe Gelsenplage: Jetzt reduzierte Bestände  
  Gute Nachricht für Gelsengeplagte: Die frühe Invasion an Stechmücken in vielen Überschwemmungsgebieten etwa an der Donau dürfte der Population mehr geschadet als genützt haben.  
Wie der Wiener Gelsenforscher Bernhard Seidel bereits im April feststellte, sind nach dem langen Winter und den anschließenden Hochwässern ungewöhnlich viele Eier gereift und haben lokal zu echten Plagen geführt.

Nun sind die Bestände dezimiert, in nächster Zukunft könnten die Invasionen der Plagegeister auch bei entsprechendem Wetter eher schaumgebremst ausfallen.
Regional wahrscheinlich doppelt so viele Gelege aktiv
Normalerweise schlüpfen bei Hochwässern 20 bis 30 Prozent der etwa im Boden von Augebieten schlummernden Gelsen-Eier.

Vermutlich wegen des langen Winters - so vermutet Seidel - sind heuer regional doppelt so viele Gelege aktiv geworden und geschlüpft.
Nicht alle Weibchen notwendige Blutmahlzeit
Während der anschließenden Masseninvasion an Mücken sind bei weitem nicht alle Weibchen zur für die erfolgreiche Vermehrung unbedingt notwendigen Blutmahlzeit gekommen. Es gibt einfach nur eine begrenzte Zahl an Opfern.

Daher ist der Bestand an Gelegen derzeit gleichsam geplündert. Selbst wenn das Wetter für die Tiere günstig ist und neuerliche kleine Hochwässer drohen, könnte es während der Grillsaison vergleichsweise wenig Gelsen geben.
Allerdings rasche Vermehrungstaktik
Sehr lange wird dieser Zustand allerdings nicht anhalten. Auf Grund ihrer sehr speziellen Vermehrungstaktik mit der äußerst nahrhaften Blutmahlzeit gehören Gelsen zu den sich am raschsten vermehrenden Insekten.

Hohe Temperaturen sind für das Ausschwärmen der geflügelten Plagegeister übrigens nicht unbedingt nötig, räumte Seidel mit einem Irrtum auf. Teilweise reichen fünf Grad und die Summer heben ab.

Bei niedrigen Temperaturen ist allerdings die Entwicklung der Larven stark verlangsamt.

[science.ORF.at/APA, 8.6.06]
Zur Frage "Wie suchen sich Gelsen ihre Opfer aus?" die Antwort in science.ORF.at:
->   Gelsen sind Geruchsexperten (4.7.05)
 
 
 
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01.01.2010