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EU-Elite-Uni: Zukunft weiter offen  
  Die EU-Kommission hat grundsätzliche Fragen zur Zukunft des geplanten Europäischen Technologieinstituts (EIT), das ein Flaggschiff der europäischen Forschung werden soll, offen gelassen.  
Bildungskommissar Jan Figel kündigte am Donnerstag in Brüssel die Vorbereitung eines Rechtstextes bis Herbst an.

Offen ist nach wie vor, wo der Verwaltungsausschuss des EIT seinen Sitz haben wird und wie dieser besetzt wird. Auch die Finanzierung des Technologieinstituts bleibt bis auf weiteres unklar.
"Es kann sein, dass wir uns gar nicht einigen"
Figel schloss nicht aus, dass sich die EU-Staaten nicht auf die Einrichtung des EIT verständigen. "Es kann sein, dass wir uns gar nicht einigen", sagte er.

Der EU-Frühjahrsgipfel habe im März aber das EIT als wichtigen Schritt begrüßt und die Kommission mit weiteren Schritten beauftragt. Die finnische EU-Ratspräsidentschaft werde im nächsten Halbjahr viel unternehmen, um die Innovation in Europa voranzubringen, sagte Figel bei der Präsentation eines Beitrages der EU-Kommission für den bevorstehenden EU-Gipfel am 15./16. Juni.

Das Technologieinstitut soll aus einem Netzwerk europäischer Universitäten gebildet werden.
Verwaltungsgremium: Sollte unabhängig sein ...
In dem Verwaltungsgremium müssten Entscheidungsträger aus der Forschung, von Universitäten und aus der Industrie vertreten sein, betonte Figel.

Der Lenkungsausschuss sollte unabhängig arbeiten. Als mögliches Vorbild nannte der EU-Kommissar den Europäischen Forschungsrat, der über die Grundlagenforschung in der EU entscheidet. Der Verwaltungsausschuss soll auch die Zuständigkeit für die Verteilung der Finanzmittel haben, sagte Figel.
... nicht zu groß ...
Die Anzahl der Vertreter im Verwaltungsausschuss des EIT "wird nicht so hoch sein", so Figel weiter. Das Gremium dürfe "nicht riesig und schwerfällig" werden. Eine Entscheidung über die Besetzung sei jedoch noch nicht gefallen.

Zur Finanzierung des EIT bemerkte der Kommissar: "Der Unionsbeitrag kann nicht so ausschlaggebend sein." Es müsse sicher gestellt sein, dass auch privat-öffentliche Partnerschaften die Finanzierung abdeckten.
"EIT könnte ab 2009 oder 2010 starten"
Nach Worten Figels könnte das EIT 2009 oder 2010 seine Arbeit aufnehmen. Ziel des EIT müsse ein schnellerer Wissenstransfer an die Industrie sein.

Wichtigster innovativer Teil des Projektes sollen so genannte "Wissensgemeinschaften" sein, die in Teams von Forschern Partnerschaften mit der Industrie eingehen.

[science.ORF.at/APA, 8.6.06]
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01.01.2010