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Forschung: SPÖ fordert mehr Geld, Frauen, Freiheit  
  "Mehr Geld, mehr Frauen, mehr Freiheit!" Das sind, kurz gefasst, die Forderungen von SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal für die zukünftige Forschungspolitik in Österreich.  
Diese formulierte er gestern Abend bei einer Enquete des Renner-Instituts. Dabei ging es vor allem um die Einbettung der österreichischen Wissenschaft in die europäische Forschungslandschaft.
Drei Forderungen
Ein hochkarätiges Publikum diskutierte auf Einladung des Renner-Instituts und des Wissenschaftszentrums Wien Visionen, aber auch ganz konkrete Nahziele heimischer Forschungspolitik. SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal machte deutlich, was er mit dem Dreischritt "Mehr Geld - mehr Frauen - mehr Freiheit" meint:

"Nach allem was wir wissen, werden wir drei Prozent Forschungsquote im Jahr 2010 nicht erreichen, wenn nicht in den verbleibenden Jahren mehr Geld in die Forschungsförderung fließt als jetzt, vor allem auch in den FWF. Mehr Frauen: Österreich ist nach wie vor, was die weibliche Anteilnehme am Forschungsgeschehen betrifft, ein Schlußlicht in Europa", so Brokal:

"Wir müssen die jungen Mädchen für technische Fächer an den Unis begeistern. Und das dritte ist : Mehr Freiheit für die jungen Forscher. Dieses System, daß man in Österreich alt und grau wird, und immer noch der Assistent des Ordinarius, muß endlich von einem System der frühen wissenschaftlichen Gleichberechtigung abgelöst werden."
International statt national
Aus ihren persönlichen Erfahrungen mit den europäischen Forschungsprogrammen schöpfte in ihrem Referat die Wissenschaftsforscherin Helga Nowotny, die Vizevorsitzende des European Research Council. Sie bemerke, dass in Europa noch immer der Löwentanteil der Forschungsausgaben von den Einzelstaaten getragen werde - einen europäischen Stempel trügen höchstens 25 Prozent der Aufwendungen.

Trotzdem seien die einschlägigen EU-Programme natürlich wichtig, so Nowotny. Um die nationalen Forschungssysteme zusammenzubringen, setzt die EU auf die sogenannte "offene Methode der Koordination", bei der es auf den umfassenden und ständigen Vergleich Europas mit seinen Konkurrenten ankomme. Bezeichnend daher auch der Titel von Helga Nowotnys Ausführungen: "Europäische Forschungspolitik: Kräfte und Gegenkräfte."

Martin Haidinger, Ö1-Wissenschaft, 14.6.06
->   European Research Council
 
 
 
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01.01.2010