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Größter Feuerball aller Zeiten entdeckt  
  Astronomen haben im Galaxienhaufen "Abell 3266" den größten kosmischen Gasball aller Zeiten entdeckt. Er hat eine kometenähnliche Gestalt, wiegt rund eine Milliarde Sonnenmassen und wandert mit einer Geschwindigkeit von 750 Kilometern pro Sekunde durch den Galaxienhaufen.  
Ein internationales Team um Alexis Finoguenov der University of Maryland (UMBC) und vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik entdeckte den "Kometen" bei der Analyse von Daten des Weltraumteleskops XMM-Newton, wie die European Space Agency in einer Aussendung mitteilte.
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Der Artikel "A Puzzling Merger in A3266: The Hydrodynamic Picture from XMM-Newton" ist in der Fachzeitschrift "The Astrophysical Journal" (Bd. 643, 2006, S. 790) erschienen.
->   Abstract
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Durchmesser von drei Millionen Lichtjahren
 
Bild: University of Maryland, Baltimore County (UMBC)

Bild oben: Die kometenähnliche Gaswolke ist rot-orangefarben dargestellt; der Kopf des "Kometen" ist unten rechts zu sehen, der Schwanz erstreckt sich nach links oben.

Der Gasball hat einen Durchmesser drei Millionen Lichtjahren - und ist damit fünf Milliarden Mal größer als unser Solarsystem. An dem runden glühenden Kern hängt ein kometenartiger Schweif.

Der Galaxienhaufen "Abell 3266" ist Millionen von Lichtjahren von der Erde entfernt und besteht aus Hunderten von Galaxien sowie einer großen Menge aus heißem Gas.

Der Feuerball wird durch die Gravitationskraft der unsichtbaren schwarzen Materie zusammengehalten, schreiben die Wissenschaftler.
Aus Kollision von zwei Galaxien-Clustern hervorgegangen
Finoguenov und sein Team gehen davon aus, dass der Gasball einmal bei einer Kollision eines kleineren Galaxienhaufens mit Abell 3266 gebildet wurde.

Die Daten der Röntgenaufnahmen zeigen relativ detailliert, wie Gas aus dem Kern des "Kometen" herausgezogen wird und einen Schweif aus kälterem Gas formt.

Allerdings verliert der Feuerball Gas auf seiner Reise durch den Galaxienhaufen: Die Forscher vermuten, dass dieses Gas einmal zur Entstehung von neuen Sternen beitragen wird und den Galaxienhaufen wachsen lässt.

[science.ORF.at, 14.6.06]
->   website von Alexis Finoguenov
->   MPI für extraterrestrische Physik
->   XMM-Newton - European Space Agency
 
 
 
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01.01.2010