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Was HIV für Menschen gefährlich macht  
  Das HI-Virus ist vermutlich durch einen folgenschweren Zufall im Laufe seiner Evolution zu einer der größten Gefahren für den Menschen geworden. Ulmer Forschern zufolge hat sich ein Viren-Protein so verändert, dass bei AIDS-Kranken das Immunsystem chronisch überreizt wird und nach einigen Jahren schließlich zusammenbricht.  
Diese Veränderung könnte ein Grund dafür sein, warum das HI-Virus für Menschen so gefährlich ist, während Affen, von denen der Erreger auf den Menschen übergesprungen ist, oftmals keine Erkrankung entwickeln.
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Die Studie "Nef-Mediated Suppression of T Cell Activation Was Lost in a Lentiviral Lineage that Gave Rise to HIV-1" von Michael Schindler et al. erschien in "Cell" (Bd. 125, S. 1055-1067; doi: 10.1016/j.cell.2006.04.033).
->   Abstract
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Ursache für chronische Immunaktivierung gefunden
Das Team um Frank Kirchhoff und Michael Schindler von der Universität Ulm geht davon aus, dass eines der HIV-Proteine (Nef, negative factor) im Laufe der viralen Evolution seine ursprünglich dämpfende Wirkung auf das Immunsystem verloren hat. Die so genannten CD4+ T-Helferzellen der infizierten Menschen werden daher ständig aktiviert, teilen sich zunächst und sterben dann ab.

Die Regenerationsfähigkeit des menschlichen Immunsystem bricht daher irgendwann zusammen, es kommt zu AIDS. "Die hohe chronische Aktivierung des Immunsystems ist der einzige eindeutige Unterschied zwischen krank machenden und milderen Infektionen mit Immunschwächeviren", erklären die Ulmer Forscher. In den vergangenen 25 Jahren hat HIV rund 25 Millionen Menschen getötet.

[science.ORF.at/dpa, 16.6.06]
->   HIV - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010