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Mehrsprachigkeit ist gut für das Gehirn  
  Wenn Kinder von Anfang an mit zwei Sprachen aufwachsen, kann das nur von Vorteil für sie sein. Sie lernen nicht nur "automatisch", auch im späteren Leben scheinen ihre Gehirne leistungsfähiger zu sein.  
Das Gehirn muss sich bei den Kindern nicht besonders anstrengen, wie die Bilingualismus-Expertin Ria De Bleser von der Universität Potsdam in der Zeitschrift "Gehirn & Geist" erklärt.

Ältere Kinder müssen dagegen die Regeln einer Fremdsprache bewusst lernen und zusätzliche Hirnstrukturen aktivieren.
"Schalthebel" zwischen den Sprachen
De Bleser untersuchte gemeinsam mit Forschern der Uni Mailand, wie das Gehirn mehrere Sprachen auseinander hält. Die Wissenschaftler konnten eine Überwachungsstelle im Gehirn identifizieren, die das Hin- und Herschalten zwischen verschiedenen Sprachen regelt.
Weniger Alzheimer im Alter
Das Gehirn bilingualer Kinder sei darin geübt, sich auf jeweils eine Sprache zu konzentrieren und die andere zu unterdrücken, erklärt die Expertin.

Auch ältere Menschen über 50 Jahren mit zwei regelmäßig genutzten Muttersprachen könnten leichter Aufgaben bewältigen, bei denen sie die Aufmerksamkeit schnell von einem Reiz auf den nächsten verlagern müssten.

Es gebe sogar erste Anzeichen dafür, dass mehrsprachige Menschen seltener an Alzheimer erkrankten als der Bevölkerungsdurchschnitt, berichtet De Bleser.

[science.ORF.at/APA/AP, 23.6.06]
->   Ria De Bleser
->   Gehirn & Geist
 
 
 
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01.01.2010