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Titan: Methan-Nieselregen bei minus 180 Grad  
  Auf dem Saturnmond Titan fällt permanent Nieselregen aus flüssigem Methan. Das schließen deutsche Forscher aus den Beobachtungen der europäischen Landesonde "Huygens", die im Jänner 2005 auf den Trabanten niedergegangen war.  
"Der Regen entsteht ähnlich wie bei unserem Wasserkreislauf auf der Erde", erläuterte Tetsuya Tokano, dessen Team von der Universität Köln seine Ergebnisse im Fachblatt "Nature" veröffentlichte. Titan ist damit abgesehen von der Erde der einzige Ort im Sonnensystem, wo Regen auf den Boden fällt.
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Die Artikel "Methane storms on Saturn´s Moon Titan" von Ricardo Hueso und Agustin Sanchez-Lavega (doi: 10.1038/nature04933) und "Methane drizzle on Titan" von Tetsuya Tokano et al. (doi: 10.1038/nature04933) sind in der Fachzeitschrift "Nature" (Bd. 442, 27. Juli 2006, S. 428 bzw. 432) erschienen.
->   "Nature"
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Für flüssiges Wasser ist es auf dem Titan zu kalt
"Der Nieselregen ist kontinuierlich und hält wahrscheinlich mehrere Jahre an", schreibt Tokano. Trotz relativ kleiner Niederschlagsmengen halte das Methan die Oberfläche des Mondes feucht und beeinflusse damit aktiv ihre Struktur. "Bisher haben wir durch Teleskope immer nur Wolken gesehen. Mit Hilfe der Daten konnten wir jetzt auch Regen feststellen."

Für flüssiges Wasser ist es auf dem Saturnmond zu kalt. Die von "Huygens" gemessene Oberflächentemperatur von minus 180 Grad Celsius erlaubt aber Regen, Flüsse und Seen aus Flüssiggas.
Bisher einzigartig: Methan-Kreislauf
Es gebe auf Titan offenbar einen Methan-Kreislauf zwischen Boden und Atmosphäre, so Tokano. Ein solcher Methan-Kreislauf sei bisher auf keinem Planeten gefunden worden.

Forscher hatten angesichts der Flüsse und Seen auf dem Titan bereits über möglichen Flüssiggasregen spekuliert.

Erst am Dienstag hatte die US-Raumfahrtbehörde NASA Radarbilder der "Huygens"-Muttersonde "Cassini" veröffentlicht, die nach Deutung der Forscher große Seen flüssiger Kohlenwasserstoffe wie Methan zeigen.
Heftige Stürme in 30 Kilometer Höhe
Bild: NASA/JPL/Space Science Institute
Titan mit "Methan-Wolke"
Für große Formationen wie Flussläufe und Seen reicht der Nieselregen vermutlich nicht aus, sein Niederschlag beträgt nur 50 Millimeter im Jahr. Zusätzliche Flüssigkeit könnten daher heftige Regenstürme liefern, die einem theoretischen Modell zufolge über den Saturnmond toben.

Die Wissenschafter Ricardo Hueso und Agustin Sanchez-Lavega von der Universität Bilbao (Spanien) stellen ihr Rechenmodell in derselben Ausgabe von "Nature" vor. Unter bestimmten Bedingungen bilden sich demnach innerhalb weniger Stunden in einer Höhe von etwa 30 Kilometern dicke Wolken und es komme zu sturmartigen Methan-Schauern, heißt es in dem Artikel.

[science.ORF.at/APA, 27.7.06]
->   Cassini-Huygens - European Space Agency
->   Titan - Uni Köln
->   Methan - Wikipedia
->   Alle Beiträge zum Stichwort Titan in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010