News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Neues Uni-Dienstrecht: Linz fürchtet um Lehre  
  Nach der Einigung über ein neues Dienstrecht für die
Universitäten zwischen den Personalvertretern und der Regierung schlägt nun die Linzer Johannes Kepler Universität Alarm.
 
Sie fürchtet, dass sie gemäß der jüngsten Bestimmungen für ihre Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät zu wenig Lehrende finden wird. Die Verantwortlichen forderten in einer Pressekonferenz Montag in Linz Ausnahmebestimmungen für bestimmte Fächer.
Fehlende Lehrende
Der Vizerektor der Universität für Lehre, Herbert Kalb, der Dekan der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, Richard Hagelauer und der Studiendekan der Fakultät, Roland Wagner, alle drei Universitätsprofessoren, schilderten die Situation so: Das neue Dienstrecht sehe vor, dass "Wissenschaftliche Mitarbeiter in Ausbildung" künftig in den ersten beiden Jahren ihrer Beschäftigung nicht lehren dürften. Doch fehlten auf diese Weise die Lehrenden.
...
Über 100 Stunden Lehre offen
Im Bereich Informatik der Linzer Uni müssten beispielsweise im Sommersemester 2001 insgesamt 367 Stunden Lehre abgedeckt werden, nach dem geplanten Modell würden mit dem vorhandenen Personal jedoch nur Lehrende für 231 Stunden vorhanden sein - also etwa zwei Drittel der notwendigen Kapazität.
...
'Wissenschaftlicher Mitarbeiter in Ausbildung'
Zudem - und das sei erst in den entsprechenden jüngsten Entwurf des Ministeriums eingeflossen - würden diese Mitarbeiter anfangs nur ein Jahresgehalt von 291.000 Schilling (21.148 Euro) bekommen, von dem ihnen auch noch 10.000 Schilling Studiengebühr abgezogen würden. Denn ihr Status sei ein "wissenschaftlicher Mitarbeiter in Ausbildung" - ein Art "bezahltes Doktoratsstudium". Das sei auch vielfach gut so, meinten die drei Universitätsprofessoren.
Kein Personal für dieses Gehalt
Doch um dieses Gehalt werde speziell für die Studien Mechatronik, Informatik und Wirtschaftsinformatik kein Personal zu finden sein. Denn dieses werde auch von der Privatwirtschaft intensiv nachgefragt. So gebe es derzeit ein "job out" statt einem "drop out" - das heißt, die Studenten würden ihre Studien nicht mehr abschließen, weil sie schon zuvor durch Anstellungen mit einer monatlichen Bezahlung von bis zu 40.000 Schilling in die Wirtschaft abgeworben würden.
Damit werde es auch nicht möglich, externe Lehrende "einzukaufen", denn auch diese seien entsprechend teuer und das Geld sei nicht vorhanden. Die Universitätsprofessoren forderten entsprechende
Ausnahmebestimmungen für bestimmte, in der Privatwirtschaft besonders nachgefragte Bereiche. In diesen sollten die "Wissenschaftliche Mitarbeiter in Ausbildung" auch lehren dürfen und das sollte ihnen entsprechend finanziell abgegolten werden.

(APA/red)
->   Universität Linz
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010