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Astronomin hat ferne Planetensysteme katalogisiert  
  Knapp 200 Kandidaten für Planetensysteme außerhalb unseres eigenen sind der Astronomie bekannt. Eine Wiener Astronomin hat gemeinsam mit Kollegen einen Katalog der extrasolaren Planeten erstellt.  
Den "Exocatalogue" fertige Elke Pilat-Lohinger vom Institut für Astronomie der Universität Wien in Zusammenarbeit mit Forschern der Universität Budapest an.

Beim Studium der extrasolaren Objekte haben sich einige Beobachtungen von vermeintlichen Planeten als nicht plausibel heraus gestellt, andere wiederum könnten sogar Leben beherbergen.
Nur "Gasriesen" nachweisbar
1992 wurde der erste extrasolare Planet gemeldet. Direkt beobachten kann man die Sternbegleiter allerdings nicht, nur ein minimales Wackeln der fernen Sonne lässt auf einen oder mehrere Planeten schließen, erklärte die Forscherin gegenüber der APA.

Allerdings sind mit dieser Methode nur so genannte Gasriesen, wie etwa Jupiter oder Saturn, nachweisbar.

Pilat-Lohinger hat nun Diagramme erstellt, welche Konstellationen an Sternen und Planeten überhaupt stabile Systeme ergeben und diese mit den vorliegenden Beobachtungen verglichen.
Nicht alle beschriebenen Planeten-Systeme stabil
Relativ einfach ist die Sache noch bei Ein-Planeten-Systemen, wenn etwa ein Riesenplanet um seinen Stern kreist. Sobald es mehrere Planeten oder auch Doppelstern-Systeme sind, wird es kompliziert.

Bei einigen Fällen hat sich beim Vergleich mit den Diagrammen gezeigt, dass die beschriebenen Stern-Planeten-Systeme binnen Kurzem aus dem Gleichgewicht geraten, auseinander brechen oder zusammenkrachen würden.
Hauptziel: Auf der Suche nach "Leben"
"Der eigentliche Zweck der Planetenjagd ist und bleibt die Frage, ob wir alleine im Universum sind", so die Wissenschafterin.

Daher steht die Frage im Mittelpunkt, ob es in den gefundenen Planetensystemen eine so genannte habitable Zone geben könnte, also einen Bereich, in dem Leben möglich wäre.
"Habitale Zonen": Genaue Definition fehlt
Entscheidend für diese Zone ist, dass etwa von den Temperaturen her Wasser in flüssiger Form existieren können muss. Eine genaue Definition des Lebensbereiches steht allerdings noch aus.

So rechnen manche Wissenschafter den Mars noch zur habitablen Zone unseres Sonnensystems, andere wiederum nicht.

Ob es überhaupt eine derartige Lebenszone in einem System gibt, hängt nicht nur von der Lage der Planeten, sondern auch von der Größe der Sonne ab.
Nun auf der Suche nach erdähnlichen Planeten
Relativ lange bekannt und gut untersucht ist das Doppelstern-System "Gamma Cephei". Hier herrschen Bedingungen, die eine habitable Zone möglich machen, so die Astronomin.

Der nächste Schritt der Planeten-Jäger wird sein, dass sie in den gefundenen Lebenszonen neben den Gasriesen auch erdähnliche Planeten finden.

Denn auf Planeten wie Jupiter oder noch größer gilt Leben als ausgeschlossen. Interessant sind allerdings Monde solcher großer Planeten.

[science.ORF.at/APA, 17.8.06]
->   Elke Pilat-Lohinger, Uni Wien
Gastbeitrag von Pilat-Lohinger in science.ORF.at:
->   Extra-Solare Planetensysteme werden erforscht (7.1.01)
 
 
 
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01.01.2010