News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 
"Heiße Jupiter": Zwei neue Exoplaneten entdeckt  
  Europäische Forscher haben zwei Jupiter-ähnliche Riesen-Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Die Exoplaneten sind etwa tausend bzw. fünfhundert Lichtjahre entfernt.  
Wie die Astronomen am Dienstag in Heidelberg, Paris und im schottischen St. Andrews bekannt gaben, liegt der tausend Lichtjahre entfernte heiße Himmelskörper in der Andromeda-Konstellation; der andere befindet sich etwa fünfhundert Lichtjahre entfernt im Sternbild Delfin.

Entdeckt wurden die so genannten Exoplaneten WASP-1b und WASP-2b mit Hilfe des britischen Observatoriums SuperWASP auf den Kanarischen Inseln und des neuen Spektrografen SOPHIE in Südfrankreich.
...
Der Artikel "WASP-1b and WASP-2b: Two new transiting exoplanets detected with SuperWASP and SOPHIE" ist auf dem Online-Print-Server "arXiv" (25. September 2006, arXiv:astro-ph/0609688 v1) erhältlich.
->   Artikel (PDF)
...
Kategorie "Heiße Jupiter"
 
Bild: Mark A. Garlick

Künstlerische Darstellung eines 'heißen Jupiters', während er an seinem Zentralstern vorbeizieht (Transit)

WASP-1b und WASP-2b bestehen wie Jupiter vor allem aus Gas. Sie drehen sich innerhalb von 2,5 beziehungweise 2,2 Tagen um ihre Sterne; Jupiter braucht dagegen zwölf Jahre für eine Sonnen-Umdrehung.

Die große Nähe zu ihren Sternen legt nahe, dass es auf WASP-1b und WASP-2b ziemlich heiß ist. Daher ordnen die Fachleute sie der Kategorie "Heiße Jupiter" zu.

Beobachtet werden können die nunmehr insgesamt 14 "Transit"-Exoplaneten wie WASP-1b und WASP-2b von der Erde aus mit Präzisionsinstrumenten, wenn sie vor ihren Sternen vorbeiziehen und diese kurzfristig teilweise verdunkeln.
Weitere "Planetensucher" kurz vor Einweihung
SuperWASP steht für "Wide Angle Search for Planets" und ist ein System aus acht ferngesteuerten Weitwinkel-Teleskopen. Für die Entdeckung der beiden neuen Exoplaneten taten sich die britischen SuperWASP-Forscher mit ihren französischen und schweizerischen SOPHIE-Kollegen zusammen.

SOPHIE, wörtlich ein "Spektograf zur Beobachtung seismologischer und exoplanetärer Phänomene" wird offiziell erst am 30. November eingeweiht; bereits beim Testlauf lieferte er aber erste wichtige Ergebnisse.

Europas Raumagentur ESA will am 24. November den Satelliten Corot ins All schicken, der 900 Kilometer hoch über der Erde nach weiteren Planeten außerhalb unseres Sonnensystems fahnden soll.

[science.ORF.at/APA/AFP, 27.9.06]
->   SuperWASP
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010