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Wettersatellit "Jason-2" erkundet Klimawandel  
  Der Pegel der Weltmeere steigt derzeit jedes Jahr um rund zwei Millimeter. Ob sich dieser Trend beschleunigt, wird zukünftig der Wettersatellit "Jason-2" erkunden. Die Bodenstation wurde nun eröffnet.  
Sollten die Pegel der Weltmeere in Zukunft noch schneller steigen, drohen bald ganze Inseln und Küstenstreifen überflutet zu werden. "Die Entwicklung muss genau beobachtet werden, damit die Politik rechtzeitig gegensteuern kann", sagt Francois Parisot, Projektleiter für den Wettersatelliten "Jason-2" bei der europäischen Organisation für Wettersatelliten, Eumetsat.

"Jason-2" wird im Juni 2008 in den Orbit gebracht, um seinen Vorgänger abzulösen. Die Bodenstation, an der die Daten aus 1.335 Kilometern Höhe empfangen werden, wurde in Usingen im Taunus eröffnet.
"Jason-2": In 120 Minuten um die Erde
Das unscheinbare Gebäude mit einer Grundfläche von 16 Quadratmetern steht inmitten von Parabolantennen an der Erdfunkstelle von T-Systems. Doch die grün gestrichene Betonhütte mit einer weißen Kuppel auf dem Dach hat es in sich.

Ihre große Antenne wird "Jason-2" verfolgen, der mit einer Geschwindigkeit von sieben Kilometern pro Sekunde alle 120 Minuten die Erde umkreisen wird.

Die unbemannte Bodenstation ist verbunden mit zwei weiteren Stationen in Fairbanks (Alaska, USA) und Wallops (Virginia, USA).
Gemeinschaftsprojekt: Vier Partner
Für ihre Bedienung ist die US-Wetterbehörde NOAA zuständig. Alle Daten aus dem Orbit werden in Usingen gesammelt, zu Eumetsat in Darmstadt zur Bearbeitung geschickt, und dann wieder vom Taunus aus an die Wetterdienste in ganz Europa weitergeleitet.

Die Mission ist ein Gemeinschaftsprogramm von Eumetsat, NOAA, der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA und dem französischen Raumfahrtforschungszentrum CNES.
Beobachter von Umwelt und Klima
"Jason-2" wird zehn Tage brauchen, um alle Punkte der Erde einmal zu überfliegen. Auf seiner Reise sammelt der Wettersatellit Daten zur mittleren Meereshöhe, zum Seegang sowie zu Windgeschwindigkeiten an der Meeresoberfläche.

"Er wird uns helfen, sowohl kurzfristige Vorhersagen etwa zu Hurrikan-Katastrophen als auch langfristige zum Klimawandel deutlich zu verbessern", sagt Parisot.

Sollte sich das Wasser etwa irgendwo in kürzester Zeit erwärmen und sich der Pegel gleichzeitig auch nur um wenige Zentimeter verändern, erkennt das System frühzeitig einen drohenden Hurrikan - wie im August 2005 im Golf von Mexiko, als sich Hurrikan "Katrina" zusammenbraute.

[science.ORF.at/APA/dpa, 29.9.06]
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01.01.2010