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MetOp-Start erneut abgebrochen  
  Der Start des neuen europäischen Wettersatelliten MetOp ist bereits zum fünften Mal abgebrochen worden. Wenige Sekunden vor dem planmäßigen Start am Dienstag um 18.28 Uhr (MESZ) stoppte der Countdown.  
Gründe für das erneute Scheitern der Mission waren zunächst nicht bekannt. Sollten kleinere Problemen für den Abbruch verantwortlich sein, könnte der Satellit an Bord einer Sojus-Trägerrakete an diesem Mittwoch oder Donnerstag ins All geschossen werden, sagte ein Sprecher im Europäischen Raumflugkontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt.
Drei Versuche im Juli
Bereits im Juli waren drei Startversuche nach technischen Problemen an der Sojus-Trägerrakete gescheitert. Anfang Oktober führten mechanische Probleme beim Transport des Satelliten zur Startrampe am Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan zu einer weiteren Verzögerung.
Wettervorhersage: Fünf statt drei Tage
Nach dem erneuten Misserfolg müssen sich 500 Millionen Europäer weiter gedulden, bis Metop als der erste einer neuen europäischen Satelliten-Generation deutlich zuverlässigere Wettervorhersagen ermöglicht - und zwar nicht wie bisher drei Tage im Voraus, sondern fünf Tage. MetOp soll vom kommenden Frühjahr an außerdem Umwelt- und Klimainformationen in bislang unbekannter Genauigkeit ermöglichen.

Mit dem auf 14 Jahre angelegten Projekt wird Europa erstmals Wettersatelliten einsetzen, die in nur gut 800 Kilometern Höhe über die Erdpole kreisen. MetOp (Meteorological Operational polar satellite) fliegt 43 Mal näher an der Erde als die geostationären Flugmodelle und umrundet den Planeten in 100 Minuten, während seine Vorgänger etwa vom Typ Meteosat für die Erdumrundung 24 Stunden benötigen.
Projekt für 14 Jahre angelegt
Das Gemeinschaftsprojekt der Europäischen Weltraumorganisation ESA und der Europäischen Organisation für die Nutzung von meteorologischen Satelliten, Eumetsat, wird die bestehenden europäischen Satelliten sowie das polare US-amerikanische Wettersatellitensystem ergänzen. Es ist auf 14 Jahre angelegt und kostet 2,4 Milliarden Euro.

An MetOp gibt es eine starke österreichische Beteiligung: Das Weltraumunternehmen Austrian Aerospace hat für drei Instrumente an Bord des Satelliten die digitale Signalverarbeitung entwickelt und gebaut und zeichnet darüber hinaus für die Thermalisolation und das Boden-Equipment des Satelliten verantwortlich. Der Gesamtauftragswert für das Unternehmen liegt bei 20 Mio. Euro.

[science.ORF.at/dpa, 18.10.06]
->   MetOp - Wikipedia
->   MetOp - ESA
 
 
 
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01.01.2010